... seinen emotionalsten Moment: Das war ganz klar der Etappensieg. Da ist bei mir dann der ganze Druck abgefallen und es war einfach so wahnsinnig schön. Wir sind uns im Team in den Armen gelegen und haben alle geweint. Das war ein sehr spezieller Moment, den ich nie vergessen werde. Aber es waren generell so viele Eindrücke und Emotionen in den letzten drei Wochen. Mich hat es extrem stolz gemacht, wie wir auf der Etappe auf den Grand Colombier als Team funktioniert haben. Die Kollegen haben sich so für mich reingehaut und mich unterstützt, ich bin wirklich dankbar, dass ich in dieser Mannschaft fahren darf.
... seinen persönlichen Schock-Moment: Ich bin sehr ehrfürchtig in diese Tour de France gegangen und hatte einen Mordsrespekt. Ich habe mich schon darauf vorbereitet, dass es verrückt werden wird. Das ist es dann auch teilweise geworden. Vor allem dann, wenn auf vermeintlich leichteren Etappen zweieinhalb Stunden durchgehend attackiert wird und du permanent auf der Hut sein musst. Das gibt’s bei keinem anderen Rennen.
... seinen lustigsten Moment: Wir hatten es eigentlich auf jeder Etappe lustig. Wir Österreicher haben uns im Feld immer wieder unterhalten und uns gegenseitig extrem unterstützt und während der Etappen zusammen auch viel gelacht. Das war wichtig, sogar wenn wir alle schon am Zahnfleisch daher gekommen sind, gab’s noch lustige Sprüche und Galgenhumor. Das war wichtig für den Kopf.
...seinen schwierigsten Moment: Das war definitiv der Tag, als es geheißen hat, dass ich ab sofort auf das Gesamtklassement fahren soll. Mit der Situation war ich total überfordert, ich hatte Angst, dass ich kläglich scheiter’ und an der Aufgabe zerbreche. Obwohl sich keiner im Team große Erwartungen gemacht hat – ich war ja doch ein Tour-Neuling – willst du das Vertrauen rechtfertigen und überzeugen. Die ersten Tage waren sehr schwierig, weil ich mir die Frage gestellt habe, ob das überhaupt Sinn macht auf das Gesamtklassement zu gehen.
... seinen wichtigsten Moment: Du kannst dir auf keiner Etappe erlauben, einen Blödsinn zu machen oder einen Fehler zu begehen. In der zweiten Tour-Woche war ich vor einer Sprintetappe richtig fertig. Ich habe mir nach dem Aufstehen gedacht: Ich kann nicht mehr, ich schaff’ das nicht. Das habe ich so auch unserem Sportlichen Leiter gesagt: „Mich stresst das, ich weiß nicht, ob ich damit umgehen kann.“ Ich bekam dann von der Mannschaft gesagt: „Hey Felix, wir sind da für dich, wir fahren alle für dich.“ Das war für mich so wichtig zu hören, dass ich die volle Unterstützung habe. Das hat mir sehr geholfen. Der Tag ist dann zum Glück auch gut rübergegangen. Es war schön, dass nie in Frage gestellt wurde, dass ich jetzt der Mann für die Gesamtwertung bin.
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