Pferdesport: Österreichs Verband hofft auf drei WM-Medaillen in USA

Die Entsendung in die USA kostet rund 350.000 Euro. OEPS-Generalsekretär Sifkovits: „Sind überzeugt, dass sich der Aufwand lohnt."

Österreichs Pferdesportverband (OEPS) schickt ein 19-köpfiges Team zu den 8. Weltreiterspielen vom 11. bis 23. September im Tryon International Equestrian Center in Mill Spring/North Carolina. "Wir haben uns entschlossen, nur absolute Spitzenreiter zu entsenden", betonte Verbandspräsidentin Elisabeth Max-Theurer am Dienstag, eine Woche vor dem WM-Start, in der neuen OEPS-Zentrale in Laxenburg.

Denn der logistische und finanzielle Aufwand für das Großereignis in den USA ist enorm. "Wir haben schon im September und Oktober des Vorjahres mit der Planung begonnen. Die gesamte Entsendung kostet rund 350.000 Euro. Wir sind aber überzeugt, dass sich der Aufwand lohnt", merkte OEPS-Generalsekretär Dietrich Sifkovits dazu an.

Schon alleine der 9:20 Stunden dauernde Flugtransport der Pferde von Lüttich nach Greenville-Spartenburg verschlingt Tausende Euro. Und in den USA geht es für die vierbeinigen Partner der Sportler dann zunächst einmal in eine dreitägige Quarantäne. Dementsprechend schwer war die Qualifikation für die Weltreiterspiele. "Nur Sportler mit einer Chance auf eine Finalqualifikation sind dabei", erklärte Max-Theurer.

"Meine Erwartungen sind drei bis fünf Medaillen", lautet die hohe Zielsetzung von OEPS-Sportdirektor Franz Kager. Seine Präsidentin hofft, dass das "kleine, aber sehr elitäre Team" diese gewagte Prognose erfüllen kann. "Ab drei Medaillen gibt es eine große Feier nach der Rückkehr", versprach Max-Theurer, 1980 in Moskau Olympiasiegerin in der Dressur.

Ein ganz heißer Podestkandidat ist natürlich wieder einmal der zweifache Paralympics-Sieger und sechsfache Europameister Pepo Puch, der schon mit Blick auf Tokio 2020 mit Sailor's Blue in der Para-Dressur antreten wird. "Für ihn geht es darum, Championatserfahrung zu sammeln. Ich werde alles auf eine Karte setzen und hoffe, dass wir es in Stadion reinbringen", fieberte der 52-jährige Steirer, dem nur noch WM-Gold in seiner Titelsammlung fehlt, den Weltreiterspielen bereits entgegen.

Auch für die Voltigierer lautet das Minimalziel eine Medaille, stellen sie doch mit den Tirolern Jasmin Lindner/Lukas Wacha im Pas de Deux sogar die Titelverteidiger. "Mein erklärtes Ziel ist es, nicht mit leeren Händen nach Hause zu kommen", sagte Voltigier-Equipe-Chef Manfred Rebel.

Gleiches hat sich das OEPS-Quartett im Reining, der Dressurform des Westernreitens, vorgenommen, nachdem es vor vier Jahren in der Normandie mit Mannschafts-Bronze erstmals eine WM-Medaille in dieser Sparte zu feiern gegeben hatte. "Das ist unser bisher bestes Team aller Zeiten", betonte Gerold Dautzenberg, der Equipe-Chef der Westernreiter, mit Blick auf seine Schützlinge Anna Lisec, Markus Morawitz, Rudolf Kronsteiner und Martin Mühlstätter, der in den USA lebt.

Auch Springreiter Max Kühner träumt mit Chardonnay vom großen Coup, nachdem er sich heuer schon mit der rot-weiß-roten Mannschaft für die erste Division - "das ist vergleichbar mit der Champions League" - qualifiziert hat. "Chardonnay ist ein zuverlässiger Partner, der immer sein Bestes gibt. Er lässt sich nicht so leicht beeinflussen und hat auch mit langen Flugreisen, die er gewohnt ist, kein Problem", erklärte der 44-Jährige, der aber gerne noch ein paar Wochen mehr Zeit zur Vorbereitung gehabt hätte.

Kühner tritt am 19. September als letzter OEPS-Teilnehmer in Aktion. Da geht es für ihn mit dem Zeitspringen los. Es folgen dann zwei Umläufe im Nationenpreis, ehe lediglich für die Top 25 am Schlusstag die vorletzte Prüfung auf dem Programm steht. Bei der Medaillenentscheidung sind dann nur noch die besten zwölf dabei.

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