Gold für Zanardi 15 Jahre nach seinem Unfall

An diesem Donnerstag jährt sich zum 15. Mal jener Tag, an dem der Italiener bei einem schweren Unfall auf dem Lausitzring beide Beine verlor.

Die Sonne brannte vom Himmel, der Schweiß lief ihm durch das Gesicht - aber Alessandro Zanardi war ein glücklicher Mann. Der frühere Formel-1-Fahrer hatte gerade zum dritten Mal in seinem bewegten Leben eine paralympische Goldmedaille geholt. Wie schon 2012 in London gewann der 49-jährige Italiener auch am Mittwoch in Rio de Janeiro das 20-Kilometer-Zeitfahren mit dem Handbike.

„Normalerweise danke ich Gott nicht für irgendetwas“, sagte er. „Aber als ich vorhin ins Ziel kam und erfuhr: Ich habe gewonnen. Da dachte ich: Jetzt ist es an der Zeit, mal zum Himmel zu schauen.“

Für Zanardi ist dieser Sieg in Rio etwas ganz Besonderes. An diesem Donnerstag jährt sich zum 15. Mal jener Tag, an dem er 2001 bei einem schweren Unfall auf dem Lausitzring beide Beine verlor. An diesem Donnerstag will er auch seinen Titel im Straßenrennen verteidigen.

Auf dem Gelände des Olympiaparks in Rio stand früher einmal eine Autorennstrecke. „Ich habe diesen Kurs geliebt, ich habe dort meine erste Poleposition erreicht, aber aus irgendeinem Grund habe ich dort nie gewonnen“, berichtete Zanardi. Das gelang ihm jetzt erst als paralympischer Athlet. Die gleiche Geschichte hatte er vor vier Jahren auf der Rennstrecke von Brands Hatch schon einmal erlebt. „Mein Leben hört nicht auf, ein einziges Privileg zu sein“, sagte er.

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