„Ich habe die Medaille öfter in der Hand gehabt als den Diskus“

„Ich habe die Medaille öfter in der Hand gehabt als den Diskus“
Bronze-Medaillengewinner Lukas Weißhaidinger kassierte eine Prämie von 50.000 Euro von seinem Sponsor.

Für Lukas Weißhaidinger ist es die Woche mit zwei Zahltagen. Einer fand schon am Montag statt, als ihm die vereinbarte Prämie über 50.000 Euro für die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen von Tokio überreicht wurde. „Für uns ist das kein Schadensfall“, lacht Thomas Neusiedler, CEO der Helvetia-Versicherung, die das Geld auszahlte. Österreichs Diskus-Ass steht dem Schmäh um nichts nach: „Natürlich bringt die Kooperation mit Helvetia was. Seither habe ich jedes Jahr auf Weltniveau eine Medaille gemacht.“

Wenn man in einer Sportart, die sich nicht Fußball, Skifahren, Golf oder Tennis nennt, mit Prämien wie diesen Geld verdienen kann, „dann ist das eine sehr wichtige Komponente, zumal die Karriere nicht ewig andauert. Und wenn dieser Sport mein Beruf ist, dann will und muss ich sogar damit Geld verdienen“, erklärt Weißhaidinger mit viel Logik. 2021 war für den Oberösterreicher schon ein schönes Jahr, am Donnerstag möchte er beim Finale der Diamond-Meeting-Serie in Zürich für einen würdigen Abschluss sorgen.

„Ich habe die Medaille öfter in der Hand gehabt als den Diskus“

Thomas Neusiedler von Helvetia übergab den Scheck

„Ich habe die Olympia-Medaille öfter in der Hand gehabt als den Diskus“, lacht der Hüne. „Aber ich habe zuletzt gut trainiert, bin motiviert für Zürich.“ Vor allem, weil es sein erstes Antreten am legendären Letzigrund ist. „Für die EM 2014 hat es damals leider nicht gereicht. Jetzt freue ich mich darauf, ich wollte schon immer dort an den Start gehen. Außerdem feuern mich jetzt dort Schweizer Fans an.“

Denn die Verwandtschaft seiner Freundin hat sich für Zürich angesagt. „Es sind zehn Leute, aber sie haben gesagt, dass sie Stimmung für 100 machen werden.“ In Zürich treffen die drei Medaillengewinner von Tokio auf drei Top-Athleten, die bei Olympia leer ausgingen. „Ich versuche meine Erfahrung auszuspielen“, sagt Weißhaidinger, der sein 4. Diamond-Finale bestreitet.

Viele Ziele

Seine Motivation für 2022 ist jetzt schon groß. „Auf meiner To-do-Liste habe ich schon viel abgehakt. Aber es bleiben noch einige Dinge zu tun.“ Beispielsweise möchte er den Diskus einmal 70 Meter weit schleudern. „Von Bronze habe ich mittlerweile genug, nun möchte ich die Medaillen auch in den anderen zwei Farben.“ Die unmittelbare Zukunft aber lautet Zürich, wo neben dem Letzigrund auch der Sechseläutenplatz vor der Oper ein Wettkampfschauplatz für sieben Disziplinen ist.

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