Usain Bolt: Die Mission des Showman
Teil eins seiner Show hat Usain Bolt schon absolviert: Er gewann zum dritten Mal in Folge Olympia-Gold über 100 Meter. Bolt hat seit 2007 kein großes Rennen über 100 Meter mehr verloren. Nur bei der WM 2011 hat es nicht geklappt mit einem Sieg, Bolt wurde wegen eines Fehlstarts disqualifiziert.
Vor den Spielen in Rio sagte Usain Bolt: "Das Wichtigste für mich sind Medaillen, denn Medaillen bleiben, Rekorde werden gebrochen. Aber der Weltrekord über 200 Meter, das ist auch etwas, das ich wirklich schaffen will. Das ist meine Lieblingsstrecke, da unter 19 Sekunden zu laufen, das wäre großartig." Er hält den Rekord zwar längst, seit er die 19,32 Sekunden des Amerikaners Michael Johnson unterboten hat – zunächst um zwei Hundertstel bei seinem Olympiasieg von Peking 2008, und dann verbesserte er den Rekord bei der WM in Berlin auf 19,19 Sekunden.
Die letzten Auftritte
Bolt wird noch vier Mal in Rio zu sehen sein. Am Mittwoch im Semifinale über 200 Meter (MESZ: Donnerstag ab 3.00 Uhr), am Donnerstag im Vorlauf in der 4x100-Meter-Staffel (MESZ: 16.40 Uhr) und im Finale über 200 Meter (MESZ: Freitag, 3.30 Uhr) und am Freitag im Staffel-Finale (MESZ: Samstag, 3.35 Uhr).
Was wird aber aus der Leichtathletik ohne Usain Bolt? Die Strahlkraft des Showman lässt einen Weltverband in den Hintergrund treten, der im letzten Jahr in zahlreiche Skandale verwickelt war – korrupte Verbandsspitze, käufliche Anti-Doping-Abteilung, systematisches Doping in Russland.
Pose als Markenzeichen
Bolts Mission ist auch die Imagerettung seiner Sportart. Aber nicht nur deshalb gibt er den Showman. Was er vor dem Lauf veranstaltet, ist bei einem weltweiten Fernsehpublikum von etwa zwei Milliarden Zuschauern fast genauso wichtig wie das, was er nach dem Startschuss leistet. Lightning Bolt – seine Pose als Blitzeschleuderer ist zu einem Markenzeichen geworden. In seiner Heimat gibt es Pololeiberln mit Bolt-Logo, Sponsor Puma bietet eine Bolt-Linie an, mit der man sich von Kopf bis Fuß kleiden kann.
Schon mit 16 Jahren haben die Deutschen das Talent aus Jamaika für sich gewonnen. Und damit einen Volltreffer gelandet. Mittlerweile muss man rund eine halbe Million Euro zahlen, damit Bolt bei einem Meeting antritt. Gut 10.000 Tickets mehr, sagen Veranstalter, sind allein durch seine Anwesenheit zu verkaufen.
Kommentare