Max-Theurer startet mit Plan B in die vierten Sommerspiele

Das wäre Plan A gewesen: Doch Blind Date (Anm.: das Pferd) konnte nicht nach Rio.
Für die 30-jährige Oberösterreicherin beginnt der Bewerb. Partnerin Della ist nervös.

71 Sportler umfasst das österreichische Team bei Olympia. Das steht zumindest in allen offiziellen Kaderlisten. Vergessen wurde auf Della Cavalleria. Della ist erstmals bei einem so großen Turnier wie Olympia dabei und dementsprechend unerfahren. Mit ihren 13 Jahren ist sie noch deutlich jünger als Schwimmerin Lena Kreundl (18), dafür zirka 500 Kilogramm schwerer als Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger (138 Kilo). "Ihr fehlt die Routine, aber sie hat Qualität", sagt Victoria Max-Theuer über ihre Partnerin.

Max-Theurer (30) ist die Tochter der Dressur-Olympiasiegerin von 1980, Elisabeth Max-Theurer, und startet heute in ihre vierten Olympischen Spielen. Della Cavalleria ist eine Oldenburger Stute – und eigentlich nur zweite Wahl.

Blind Date zu Hause

Kurzfristig musste sich die Dressurreiterin für Della als Plan B entscheiden. Ihr besseres Pferd, Blind Date, hatte das in Rio vorgeschriebene Futter nicht vertragen und Koliken bekommen. "Gott sei Dank habe ich ein zweites Pferd, und wir haben nicht auf die Teilnahme verzichten müssen", sagt die Oberösterreicherin. "Sie ist natürlich das unerfahrenere Pferd und noch nie in einem so großen Stadion gegangen."

Die Chancen auf einen Spitzenplatz sind gleich null. Mit Della hat Max-Theurer erst vier Grands Prix bestritten, eine Top-Platzierung war stets außer Reichweite. Trotzdem ist sie (Max-Theurer) zuversichtlich: "Das Reiten macht ihr (Della) viel Spaß. Wir (Della und Max-Theurer) müssen schauen, dass nicht viele Fehler passieren."

Für die Gesundheit

Die Entscheidung gegen Blind Date fiel nicht leicht. Denn die Entscheidung bedeutete auch, ein möglicherweise gutes Olympia-Ergebnis aufzugeben. "Ich habe mich für die Gesundheit des anderen Pferdes entschieden. Es wäre nicht fair gegenüber Blind Date gewesen. Die Strapazen der Flugreise sind groß, das Risiko wollte ich nicht eingehen. Da muss man das eigene Ego hinten anstellen."

In den Bewerb wird Max-Theurer "ganz locker" gehen. Denn sie weiß: "Auch das Pferd hat eine eigene Laune, einen eigenen Kopf, schlechte und gute Tage."

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