Österreich, das Land der Segler
Erwartungen und Druck sind hoch vor den Segelbewerben. Mit dem 470er-Duo Lara Vadlau und Jolanta Ogar gehen heute Österreichs größte Gold-Hoffnungen ins Rennen. Die 470er-Herren Matthias Schmid und Florian Reichstädter sind zwar keine Medaillenbank, gehören aber zum (großen) Kreis der Mitfavoriten. Selbiges gilt für das Nacra-17-Duo Thomas Zajac und Tanja Frank. Am Freitag starten dann die erfahrenen 49er Nico Delle Karth und Nikolaus Resch ins Olympia-Rennen. Auch sie mit Medaillenchancen.
"Alle wissen, sie repräsentieren eine Nation. Olympia ist die größte Prüfung", sagt Georg Fundak, der Sportdirektor, der seit 32 Jahren für den Segelverband arbeitet. "Ich hoffe, dass wir bis zur letzten Minute im Kampf um die schönste Medaille mit dabei sind. Bei der ersten Wettfahrt kann man das Spiel verlieren, aber nicht gewinnen. Je später man einen Fehler macht, und jeder macht einen Fehler, desto weiter vorne ist man."
Fundak weiß aber auch um den großen Druck, der auf den Österreichern lastet. Doch vermeidet er das Wort "Druck", er spricht von "Verantwortung". Schon vor Ende der Segelbewerbe wünscht er sich eine Medaille in einer anderen Sportart. Sollte das nicht gelingen, vertraut er auf die Arbeit der Psychologen Günter Amesberger und Björn Krenn.
Starke Bilanz
Österreich ist ein Land der Segler. Zumindest, was die Ergebnisse bei Olympia betrifft. Die Segler waren es, die bei den vergangenen Spielen oft die Bilanz gerettet haben. Hagara/Steinacher holten 2000 und 2004 Gold, ebenso Surfer Christoph Sieber anno 2000. Silber ging in Athen 2004 an Andreas Geritzer im Laser.
Nichts wurde vor Rio 2016 dem Zufall überlassen. Seit Jahren werden akribisch die schwierigen Wind- und Strömungsverhältnisse in der Guanabara-Bucht analysiert. "Am Anfang haben wir gedacht, das checken wir nie", sagt Lara Vadlau. "Seit einem Jahr aber checken wir es."
Die österreichischen Segler sind also bereit, die Bucht ist es auch: Günstige Strömungen haben den größten Dreck aus dem Segelrevier getrieben.
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