Caipirinha, Strand und schöne Menschen. Stimmt das?

Das KURIER-Team ist seit 17 Tagen in Rio. Welche Vorurteile haben sich bestätigt, welche konnten widerlegt werden.

An den Stränden von Rio laufen nur Bikinischönheiten und Muskelmänner herum.
Die Brasilianer essen sehr gerne (Fleisch) und sehr viel ("All you can eat"). Das sieht man. Am Strand wird zwar viel Haut gezeigt, allerdings etwas zu viel. Das "Girl from Ipanema" hat seit dem Song aus dem Jahr 1962 einiges zugenommen. Die Männer zeigen mehr Gössermuskel als Bizeps. Vereinzelt tauchen sie aber doch auf, die wunderschönen Menschen wie aus Tourismus-Katalogen.

Wahrheitsgehalt: 40 Prozent

Auf den Straßen herrscht das reinste Chaos. Ständig Stau.
Tatsächlich hat Rio ein Problem als 6,4-Millionenstadt, die (fast) den gesamten Verkehr auf die Straße verlegt hat. Bis zu 16 Spuren haben die Straßen im Stadtteil Barra – trotzdem kommt es jeden Tag zu Staus.

Wahrheitsgehalt: 80 Prozent

Im Austria House herrscht Ramba-Samba.
Laute Musik vor dem angemieteten Klubhaus von Botafogo. Immer volles Haus und beste Stimmung, die Warteschlange vor dem Eingang ist 50 Meter lang. Medaillen gewinnen die Österreicher nicht viele, feiern können sie aber wie keine anderen.

Wahrheitsgehalt: 100 Prozent

Alle Brasilianer können Fußballspielen.
Eine feine Ballbehandlung haben die meisten Spieler auf den Stränden und in den kleinen Fußball-Käfigen. Doch es scheint, als würden die "Badkicker" von einer rustikalen Grätsche Marke "Wiener Stadtliga" allzu leicht aus dem Konzept gebracht werden.

Wahrheitsgehalt: 70 Prozent

Rio ist gefährlich, überall Verbrecher.
Dem KURIER-Team ist bis drei Tage vor der Heimreise nichts passiert – weder in der Favela noch auf der Copacabana. Allerdings wurde mittlerweile schon dem zweiten österreichischen Fotografen zumindest ein Teil der sündteuren Ausrüstung gestohlen. Militär und Polizei sind allgegenwärtig. Wer spätabends in den Nebengassen der Copacabana spazieren geht, steigert die Chance, ausgeraubt zu werden. Allerdings: Einige dieser Schauergeschichten scheinen erfunden zu sein – von (österreichischen und internationalen) Medien und von Sportlern. So soll sich etwa US-Schwimmer Ryan Lochte einen Überfall nur ausgedacht haben. Vor ihrem Heimflug wurden drei seiner US-Kollegen aus dem Flugzeug geholt und verhört.

Wahrheitsgehalt: 70 Prozent

Alle haben Angst vor dem Zika-Virus.
Zwei Mücken wurden in fast drei Wochen gezählt. Angst hat niemand. Ausgenommen sind die Kollegen aus Japan. Die fürchten sich aber auch vor Schmetterlingen, Staub, Wasser und der Luft, die sie atmen.

Wahrheitsgehalt: 20 Prozent

Die Brasilianer tanzen Samba.
Jede Sportstätte wird täglich mit einer kleinen, netten Show eröffnet. Und, ja, da wird manchmal Samba getanzt. Sonst scheint Samba ähnlich weit verbreitet zu sein wie das Schuhplatteln in Österreich.

Wahrheitsgehalt: 20 Prozent

In Rio herrscht ewiger Sommer.
Eigentlich ist jetzt Winter – und das ist gut so. Wenn die Sonne scheint (und das tut sie oft) ist es warm, aber nicht drückend heiß. Ist es bewölkt, herrschen perfekte Sportbedingungen. Im schwül-heißen brasilianischen Sommer wäre Olympia kaum durchführbar.

Wahrheitsgehalt: 70 Prozent

Nirgendwo schmeckt Caipirinha besser.
Ein Caipirinha in einer Bar an der Copacabana gehört zum Pflichtprogramm. Der Cocktail besteht vor allem aus Schnaps, abgeschmeckt mit Schnaps. Dazu ein bisschen Limette und Eis. Ein Genuss nur für routinierte Trinker.

Wahrheitsgehalt: 60 Prozent

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