Österreichs Heim-EM als Aufmarsch der Stars

Österreichs Volleyball-Heim-EM vom 10. bis 18. September wird auch zum Aufmarsch der besten Spieler des Kontinents.

Altmeister wie Ivan Miljkovic von Österreichs Gruppengegner Serbien oder Alessandro Fei aus Italien sind ebenso darunter wie aufstrebende Akteure vom Schlag eines Maxim Michajlow, der mit Russland Anfang Juli in der World League seinen ersten großen Titel holte.

Auch wenn sich selbst in Serbiens Team der Generationswechsel abzeichnet, so gilt Miljkovic noch immer als einer der Weltbesten seines Fachs. Der 31-jährige 2,07-m-Mann ist Champions-League- und Olympiasieger (2000), Europameister (2001), WM-Dritter (2010) und in der World League vierfach versilbert (2003, 2005, 2008, 2009) - vier Titel im CEV-Cup (2001, 2005, 2006, 2008) holte er quasi zum Drüberstreuen. "Es gibt in den vergangenen Jahren auf seiner Position keine vergleichbaren Spieler", urteilte ÖVV-Teamchef Michael Warm über den Legionär in Diensten von Fenerbahce Istanbul, der sich dank der Härte aber auch Variabilität seiner Schläge den Spitznamen "Ivan der Schreckliche" redlich verdient hat.

Im Gegensatz zu Miljkovic steht Russlands 23-jähriges Aushängeschild Maxim Michajlow gleichsam für die Zukunft des europäischen Volleyballs. Erst im Juli triumphierte er mit Russland in der World League im Finale über Brasilien, derzeit die Nummer eins der Welt. Seit 2008 gehört der Spieler mit dem "tödlichen" rechten Arm und einer atemberaubenden Sprungkraft zum russischen Nationalteam, durfte bereits über olympisches Bronze 2008 sowie in der Weltliga über Gold (2011), Silber (2010) und Bronze (2008, 2009) jubeln. Auf Clubebene kämpft er mit Russlands Meister Zenit Kasan 2011/12 um seinen ersten Champions-League-Triumph.

Bulgarien, eine weitere europäische Volleyball-Großmacht, setzt nicht zuletzt auf Matej Kasijski, seinen 26-jährigen Außenangreifer. Sprunggewaltig, mit gefürchtetem Aufschlag und einem hervorragendem Blick für das Spiel eroberte er mit Trentino 2011 seinen bereits dritten Champions-League-Titel in Folge. Mit Bulgarien holte der Spross einer Volleyball-Familie - beide Eltern spielten ebenfalls im Nationalteam - WM- und EM-Bronze, 2006 kürte man "Air Kasijski" zu Europas Spieler des Jahres. 2010 wurde er in seiner Heimat gar zum "Mann des Jahres" gewählt.

Der italienische Diagonalspieler Alessandro Fei wiederum gilt als "großer alte Mann" seines Nationalteams. Der Weltmeister von 1998 und Europameister der Jahre 2003 und 2005 sammelte bereits zahlreiche Erfolge, wartet aber schon seit sechs Jahren auf einen großen Titel. Fei ist ein zurückhaltender, fast schüchterner Akteur, der in den Medien seiner Heimat einmal als "lautloser Killer" bezeichnet wurde. Der 2,04-m-Mann ist der letzte Mohikaner des WM-Siegerteams von 1998. Fei, der auf Clubebene stets seiner Heimat treublieb, holte mit Treviso vier italienische Meistertitel sowie drei Cupsiege und triumphierte 2006 in der Champions League.

Just bei der bisher letzten EM in der Türkei ging 2009 der Stern von Polens Angreifer Jakub Jarosz auf. Damals hatte der heute 24-Jährige maßgeblichen Anteil am ersten Titel seines Landes seit Olympia-Gold 1976. Bei Polens Vizemeister ZAKSA Kedzierzyn-Kozle war Jarosz 2010/11 mit Respektsabstand Topscorer, im CEV-Cup verpasste er im Finale gegen Sisley Treviso seinen ersten Europacup-Titel auf Clubebene. In der kommenden Saison spielt Jarosz für den italienischen Erstligisten Andreoli Latina.

Kommentare