ÖOC-Führung erkennt den Spruch des Schiedsgerichts nicht an
Am Freitag soll bei der Hauptversammlung des ÖOC der neue Vorstand gewählt werden. Diese Wahl ist schon zwei Jahre überfällig, weil sie wegen Corona von 2021 auf 2023 verlegt worden ist. Daher wurde Anfang des Jahres ein Wahlausschuss eingesetzt. Allerdings passte dem alten Vorstand der Wahlvorschlag nicht, weshalb dem Wahlausschuss das Vertrauen entzogen worden ist.
Neue Hauptdarsteller
Allerdings sind die Sport-Dachverbände der Meinung, dass der Misstrauensantrag gegen den ursprünglichen Wahlausschuss nicht rechtens war. Deshalb beantragten sie ein Schiedsgericht.
Das ÖOC akzeptierte nach ursprünglichem Widerstand Walter Suppan, immerhin Ersatzmitglied des österreichischen Verfassungsgerichtshofs. Das ÖOC nominierte Eisschnelllauf-Präsident Hans Spohn. Als dritten Schiedsrichter wollten das ÖOC Handball-Boss Plazer. Die kritischen Verbände wollte Sport-Austria-Boss Hans Niessl. Es kam zu einem Losentscheid, der auf Hans Niessl fiel. Das wollte das ÖOC dann doch nicht akzeptieren und erklärte den höchsten Sportfunktionär des Landes für befangen. Niessl legte seine Funktionen als kooptiertes Mitglied (kein Stimmrecht) der ASKÖ und des ÖOC zurück.
Schiedsgericht eingesetzt
Am Donnerstag traf sich dann das Schiedsgericht, das Spohn bald verließ und stellte fest, dass die Absetzung des ursprünglichen Wahlausschusses nicht rechtens war. „Das war ein eindeutiger Spruch“, sagte Niessl. Doch das ÖOC ist der Meinung, dass das Schlichtungsverfahren gescheitert sei, weil ein Mitglied sein Mandat zurückgelegt habe. „Damit kann die Schlichtungseinrichtung keine Empfehlung aussprechen", hieß es.
Dennoch soll am Freitag über die Wahlliste des neuen Wahlausschusses abgestimmt werden. Niessl gab in einem Interview in der ZiB 2 noch seiner Hoffnung Ausdruck, „dass die Wahlen geheim abgehalten werden und es die größtmögliche Transparenz gibt“.
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