ÖOC bietet sportliche Plattform in österreichischer Flüchtlingshilfe

Gerhard Rumetshofer (li.) und Karl Stoss (re.) mit Staffelläufer Javid Sedighi.
"Wir wollen die Hände reichen und helfen, die Menschen, die in unser Land kommen, zu integrieren", sagt ÖOC-Präsident Stoss.

Die Flüchtlingshilfe macht vor dem Sport nicht Halt. Zusätzlich zur Basis-Integration der zig-tausenden seit vergangenem Jahr nach Österreich geflohenen Menschen bietet gerade die gemeinsame Sportausübung eine Möglichkeit, Menschen zusammenzuführen und in die Gesellschaft einzubinden. Das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) agiert da mit dem Projekt "Sport für Integration" federführend.

"Wir wollen helfen und unterstützen", sagte ÖOC-Präsident Karl Stoss am Dienstag bei einer Pressekonferenz in der Wiener Raiffeisen-Zentrale. "Wir wollen die Hände reichen und helfen, die Menschen, die in unser Land kommen, zu integrieren." Initialzündung für die ÖOC-Initiative war Anfang Oktober die Installierung eines mit zwei Millionen Dollar dotierten Flüchtlingshilfsfonds durch das Internationale Olympische Komitee (ÖOC).

150.000 Dollar

15 Nationale Olympische Komitees (NOK) haben sich laut Stoss daraufhin gemeldet, das ÖOC sei eines der ersten NOKs mit einem konkreten Projektvorschlag gewesen. Mit der Zusage aus dem IOC-Sitz in Lausanne kamen 150.000 Dollar (rund 130.500 Euro), mit denen noch bis Juni an der Umsetzung gearbeitet wird. Danach sollen die Aktivitäten freilich weitergeführt werden.

"Zur ordentlichen Betreuung von Flüchtlingen gehört zu allererst ein Dach über dem Kopf und die Sprache", sagte Christian Konrad, der Koordinator der Österreichischen Bundesregierung für Flüchtlingsfragen. "Dann geht es um eine mögliche Ausbildung, eine Beschäftigung und Kontakte zu haben. Sport kann da verbinden, vor allem Mannschaftssportarten. Es geht darum, die Menschen anzunehmen und zu integrieren."

85.000 Flüchtlinge

Konrad sprach von 85.000 Flüchtlingen in Österreich in der Grundversorgung mit zum Teil abgeschlossenen Verfahren, überwiegend aber offenen. Das ÖOC kam über karitative und Flüchtlingsorganisationen mit den Menschen in Kontakt. Fortan wurden in den Olympiazentren Dornbirn, Innsbruck, Klagenfurt, Salzburg-Rif und Linz Sportangebote der Region sondiert, Kontakte zu Sportvereinen hergestellt, Pilotprojekte initiiert.

"Wir wollen, dass durch Sport langsam Normalität in das Leben der Asylbewerber, der anerkannten Flüchtlinge einkehrt", erläuterte Stoss. "Das gelingt nur, wenn du entsprechende Strukturen aufbaust."

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