Nächste Sensation bei der Schwimm-WM: Bucher holt Silber

Nächste Sensation bei der Schwimm-WM: Bucher holt Silber
Simon Bucher holte über 100 Meter Delfin die zweite Medaille für Österreich nach Martin Espernberger.

Nach zwei Längen im WM-Becken in Doha schlug Simon Bucher nach 51,28 Sekunden an, er blickte auf die Anzeigetafel und wusste, die nächste Sensation aus österreichischer Sicht war perfekt. Der Tiroler holte über 100 Meter Delfin  Silber, die zweite Medaille für Österreich nach Bronze für Martin Espernberger über 200 Meter Delfin.

Bucher war schnell in den Finallauf gestartet, bei der Wende lag er auf Rang drei. Im Finish hatte man  den Eindruck, als würde  Nyls Korstanje auf Bahn 1 Gold holen. Doch der Niederländer brach im Finish ein und fiel auf Rang vier zurück. Bucher kämpfte um Bronze – und schlug dann doch als Zweiter an, vier Hundertstelsekunden vor Jakub Majerski aus Polen. Der Sieg ging an den 19-jährigen Portugiesen Diogos Matos Ribeiro in 51,17  Sekunden.

„Ich finde keine Worte. Ich bin so glücklich über meine erste Medaille“, sagte Bucher in einer ersten Reaktion. „Die letzten 15 Meter  waren sehr hart, aber wir haben  sehr hart dafür trainiert. Und hier bin ich!“

Insgesamt war es die achte Medaille für Österreich in der Geschichte von Weltmeisterschaften auf der Langbahn, also im olympischen 50-Meter-Becken.
Seine gute Form hatte Bucher schon im Halbfinale bewiesen. Dort schaffte er in  51,39 als Drittschnellster den Aufstieg.

Vor drei Jahren hatte der heute 23-Jährige noch ans Aufhören gedacht. Die Leistungen stagnierten, die Motivation schwand. Es war Buchers Mutter, die ihn zum Weitermachen brachte, ihn motivierte und unterstützte - und die auch am Samstag in Doha in der Halle war. 

Bucher wechselte von seiner Heimat Innsbruck zum ASV Linz ins Olympiazentrum, in dem es ein 50-Meter-Becken gab. Das professionelle Umfeld trug bald Früchte, Bucher qualifizierte sich für die Olympischen Spiele in Tokio. Dort reichte es zwar nur zu Platz 37, doch Bucher sammelte wertvolle Erfahrungen bei der größten Sportveranstaltung der Welt.  Für Bucher war die Reise nach Japan so etwas wie ein Blick in seine zweite Heimat. Sein Großvater war Japaner, er ist somit Viertel-Japaner. 

Bernhard Reitshammer schied  am Samstag  im Vorlauf über 50 Rücken als 31. in der Zeit von 26,33 Sekunden aus. Am Sonntag geht es über 4 x 100 Lagen für den OSV dann noch um einen Olympia-Quotenplatz, mit dabei sind Reitshammer, Bucher, Valentin Bayer und Heiko Gigler. 

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