Nadal besiegt den Dauerrivalen Federer

Nadal besiegt den Dauerrivalen Federer
Der Spanier steht im Finale der Australian Open, mit Federer verbindet ihn nach 27 Duellen vieles.

Roger ist ein Superspieler, es ist immer toll, gegen ihn zu gewinnen", sagt Rafael Nadal. Worte, die von einem Tonband kommen könnten. 18 von 27-mal hat man sie schon von ihm gehört. So oft hat er seinen ewigen Rivalen Roger Federer schon besiegt. Und wieder war die Partie hochklassig. Der 25-jährige Spanier hatte gegen den 30-jährigen Schweizer die Nase vorn. Im Finale wartet der Sieger der Partie Novak Djokovic gegen Andy Murray (Freitag, 9.30 Uhr, MEZ, Eurosport). 6:7(5), 6:2, 7:6(5), 6:4 siegte der zehnfache Grand-Slam-Sieger gegen den vierfachen Australian-Open-Champ. Nadal gewann also die 27. Auflage.

Kein Duell der Tennisgeschichte sorgt für so große Brisanz:

Die Gemeinsamkeiten

Federer und Nadal zählen zu jenen sieben Spielern (neben Fred Perry, Don Budge, Rod Laver, Roy Emerson und Andre Agassi), die bei allen vier Grand-Slam-Turnieren (Australian Open, French Open, Wimbledon und US Open) gewinnen konnten. Noch eines eint die Beiden: Sie sind regierende Olympiasieger. Nadal siegte 2008 in Peking im Einzel, Federer im Doppel mit Stanislas Wawrinka. Beide waren lange Nummer 1 (Nadal ist derzeit die Nummer 2, Federer die Nummer 3), und sind Rekordspieler.

Die Spielertypen

Nadal besiegt den Dauerrivalen Federer

Federer gegen Nadal – das ist auch das Aufeinanderprallen zweier völlig unterschiedlicher Charaktere auf dem Platz. "Federer ist der technisch beste Spieler weltweit, bei ihm schaut alles kinderleicht aus, bei Nadal geht viel über Kampf und Kraft", sagt Tennis-Experte Günter Bresnik. Federer, der seit 2010 von Paul Annacone betreut wird, hat keine Schwächen. Bresnik: "Wenn er noch etwas verbessern konnte, dann war dies vielleicht der Volley, den er jetzt konsequenter spielt." Nadals Spielweise zeichnet sich vor allem durch aggressives Grundlinientennis aus. Sein Service lebt nicht von Geschwindigkeit, sondern von Präzision. Allerdings: "Wäre aber Nadal kein Linkshänder, hätte er nie zehn Grand-Slam-Turniere gewonnen", sagt Bresnik.

Die Menschen

Für beide gilt: Boulevard-Journalisten warten vergeblich auf Skandalgeschichten. Federer ist seit 2009 mit der ehemaligen Tennisspielerin Mirka Vavrinec verheiratet ist und Vater von Zwillingen. "Er hat irrsinnig gute Manieren", erzählt der Kärntner Stefan Koubek über seinen Freund Federer. "Es war unglaublich freundlich und hilfsbereit", sagte Österreichs größte Hoffnung Dominic Thiem über Nadal nach einer gemeinsamen Trainingseinheit in Wimbledon. Nadal, der stets mit Freundin Maria Perello reist, widmet seine Freizeit vor allem den Kindern seiner Onkel.

Die Fußballer

Federer ist glühender Fan des FC Basel. 2009 spielte er sich in Wimbledon mit einem Trikot des Schweizers Klubs ein, das noch nicht einmal im Handel war. Der Mallorquiner Nadal ist der Neffe des ehemaligen Barcelona-Verteidigers Miguel Ángel Nadal – zum Leidwesen seines Onkels ist er aber großer Real-Fan.




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