Nach Kritik: Golf-Ass Wiesberger nimmt an Saudi-finanzierter Serie teil
Bernd Wiesberger schlägt beim Auftaktturnier der umstrittenen neuen Tour LIV Golf Invitational Series vom 9. bis 11. Juni in London ab. Der Burgenländer gab am Mittwoch seine Teilnahme an der Serie bekannt, die aufgrund ihrer Finanzierung aus Saudi-Arabien in der Kritik steht.
"Ich freue mich, Teil des ersten Events der LIV Golf Invitational Serie im London Centurion Club sein zu dürfen. Es gibt auf der Tour selten die Möglichkeit, neue Formate zu spielen und das Event in London bietet für Spieler, Fans und TV-Zuseher eine ganz neue Erfahrung", begründete Wiesberger in einer Presseaussendung seine Zusage.
Trumps Plätze
Die LIV-Serie soll heuer acht Turniere in Europa, Amerika, Thailand und Saudi-Arabien umfassen und auch auf mehreren Plätzen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump ausgetragen werden. Gespielt wird jeweils nur an drei Tagen und vor allem um sehr hohe Preisgelder. Allein das Turnier in London ist mit 20 Millionen US-Dollar dotiert - der Sieger bekommt vier Millionen Dollar.
Dem Lockruf sind neben Wiesberger auch internationale Stars wie Sergio Garcia, Lee Westwood, Ian Poulter oder Martin Kaymer gefolgt. Die Serie ist allerdings sehr umstritten. Hintergrund ist, dass das wegen Menschenrechtsverletzungen kritisierte Saudi-Arabien mit lukrativen Sportveranstaltungen versucht, sein Image aufzubessern.
Die aktuellen Profigolf-Topserien in Nordamerika (PGA-Tour) und Europa (DP World Tour) haben klar gegen die neue Konkurrenz Stellung bezogen. Die PGA hatte bereits angedroht, Teilnehmer am Auftaktturnier von ihren Turnieren auszuschließen. Wie die DP World Tour reagiert, ist noch offen. Die PGA-Tour gastiert parallel zu London in Toronto, die World Tour in Halmstad.
"Sehe keinen Konflikt"
"Ich bin DP World Tour Spieler und habe vor dies auch weiterhin zu bleiben", erklärte Wiesberger. "Persönlich sehe ich dazu auch keinen Konflikt mit der Teilnahme am LIV Golf Event in London. An dem in der gleichen Woche stattfindenden Event in Schweden habe ich in den vergangenen Jahren nicht teilgenommen und es war auch für diese Saison nicht eingeplant", erklärte der 36-Jährige, der heuer acht Events der World Tour, ein PGA-Turnier sowie mit der PGA-Championship ein Major gespielt hat.
Wiesberger hofft jedenfalls, bald wieder zu seiner Hochform zu finden. "Über weite Strecken war mein Spiel in den letzten Wochen durchaus gut, teilweise auch wirklich stark. Allerdings passen noch nicht alle Bausteine zusammen und wir arbeiten am Feintuning. Ich bin davon überzeugt, bald wieder über vier Tage konstante Leistungen und somit Top-Platzierungen erspielen zu können", sagte der Burgenländer. Wiesberger war einst die Nummer 22 der Weltrangliste und rangiert derzeit auf Platz 90. Er peilt eine Rückkehr in die Top 50 und die Teilnahme an Major-Turnieren an.
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