Nach der Sensation folgt für die Handballer der Höhepunkt

Im Angriffsmodus: Teamspieler Tobias Wagner von den Fivers
Die österreichische Liga ging mit einem Knall in die Pause. Nun wartet die WM, bei der das Nationalteam große Ziele hat.

Historisch ging die Hauptrunde im österreichischen Handball zu Ende: Erstmals in der Geschichte der Liga verpasste mit den Fivers aus Margareten der amtierende Meister das obere Play-off.

Statt Bonusrunde, in der sich die Top fünf die Plätze für das Viertelfinale in aller Ruhe ausspielen, müssen die Wiener in die nervenaufreibende Qualirunde. Dort entscheidet sich, wer doch noch ins Viertelfinale rutscht und wer es mit dem Abstiegskampf zu tun bekommt.

An dieses Schreckensszenario glauben jedoch weder die Fivers noch deren Rivalen, die mit einem Wiedersehen in der K.-o.-Runde fix rechnen. Freilich will niemand der Top fünf bereits im Viertelfinale wieder auf die Margaretener treffen. „Wir müssen die Meisterschaft erstmals von unten in Angriff nehmen. Das ist ungewohnt für uns als Team, aber auch eine starke Herausforderung. Als Team können wir da wachsen“, ist Fivers-Trainer Peter Eckl überzeugt.

Die Sensationsteams

Im Gegensatz zu den Sensationsteams der bisherigen Saison – Hauptrunden-Sieger Krems sowie die drittplatzierten Grazer – wissen die Fivers nur zu gut, was es braucht im heißen Frühjahr, wenn die Trophäen im Klub-Handball vergeben werden.

Ferne Handball-Zukunft. Die nahe spielt in Deutschland und Dänemark, Österreich ist aber dennoch präsent, wenn ab 10. Jänner die Weltmeisterschaft der Herren ausgetragen wird.

Für die österreichische Auswahl ist es das sechste Großereignis seit der Heim-EM 2010. Für vier Qualifikationen zeichnet Langzeit-Teamchef Patrekur Jóhannesson verantwortlich, der die ÖHB-Auswahl ab 27. Dezember zur Vorbereitung bittet.

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„Wenn du nicht bei großen Turnieren dabei bist, bist du als Teamchef irgendwie gescheitert“, sagt der 46-jährige Isländer. Noch bis Ende Jänner 2020 läuft sein Vertrag, das Datum ist klug gewählt, fällt es doch zusammen mit dem ganz großen Ziel – der EM, die Österreich gemeinsam mit Norwegen und Schweden veranstaltet.

Nach der Sensation folgt für die Handballer der Höhepunkt

Einklatscher: Teamchef Patrekur Johannesson

Jóhannesson hat in seiner siebenjährigen Amtszeit das Kunststück vollbracht, der Erfolgsmannschaft um Szilagyi und Co. die nötige Verjüngungskur zu verpassen, ohne dabei den mittelfristigen Erfolg aufs Spiel zu setzen. „Wir fahren zur WM, um unter die Top drei der Gruppe zu kommen. Das ist mittlerweile unser Anspruch“, sagt er.

In Gruppe C mit Saudi-Arabien, Chile, Vizeweltmeister Norwegen, Gastgeber und Olympiasieger Dänemark sowie Tunesien steigen die Top drei in die Hauptrunde auf. Die fünf Vorrundenspiele finden in nur sieben Tagen statt. Jóhannesson: „Taktik und Technik sind enorm wichtig, aber das Entscheidende bei einer WM-Endrunde sind Fitness und mentale Frische.“

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