In der Wunderwelt des Sports
Die Formel 1 ist das Top-Event des Jahres, doch die Arabischen Emirate wollen mehr.
11/02/2013, 09:19 AM
35 Grad Celsius. Die Mittagssonne kennt in Abu Dhabi auch Anfang November kein Erbarmen. Diese brütende Gnadenlosigkeit kann schon einmal zu Sinnestäuschungen führen.
Ein Mann mit Schlittschuhen über der Schulter schreitet vorbei. Was nach Fata Morgana klingt, ist tägliche Realität im Wüstenstaat. Wir stehen in der Zayed Sports City, der Sportanlage schlechthin in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Am Sonntag findet mit dem Formel-1-Grand-Prix von Abu Dhabi die meistbeachtete Sportveranstaltung des Jahres in der Region statt. Ein Event der Superlative, dessen Bilder viel zu erzählen glauben über das Land und seinen Bezug zum Sport. Prunk und Prestige, Glanz und Geld – darum geht es. Ohne Zweifel. Bezogen auf die Raserei, die heuer zum fünften Mal Station macht auf der künstlich angelegten Yas Insel.
Hier, gut dreißig flotte Autominuten von der Rennstrecke entfernt, ist wenig protzig und dennoch vieles beeindruckend. Neben dem Nationalstadion, das 1979 in die sandigen Weiten der Wüste gebaut wurde, hat sich in den vergangenen Jahren ein Sportpark von olympischem Format gesellt.
Sport für das Volk

Darum geht es auch in der Zayed Sports City: die Elite anzulocken. Nicht bloß zu den großen Veranstaltungen, sondern dauerhaft. So arbeiten in der Tennis-Akademie 50 Trainer, darunter ein Ex-Coach von Rafael Nadal.
Bezahlt wird der Großteil von der Herrscherfamilie um Scheich Khalifa II. Dessen Vater, der erste Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate nach der Unabhängigkeit, hat die Zayed Sports City einst ins Leben gerufen und damit den Grundstein für Massensport gelegt.
365 Tage im Jahr sind die Anlagen für jedermann und – wichtig! – jederfrau geöffnet. Pro Monat nutzen 30.000 Menschen die Angebote.
Image für die Region
Manchester City, der von Abu Dhabi aus kontrollierte Fußballklub, unterhält in der Zayed Sports City eine Nachwuchsakademie. Markenbildung ist wichtig – die Konkurrenz am Persischen Golf ist groß. Katar schien mit der Fußball-WM 2022 der große Coup gelungen, das Land findet sich gegenwärtig aber in einem Sumpf aus Korruption und Ausbeutung wieder. 44 Arbeiter haben beim Bau der Stadien bisher ihr Leben verloren.
Ein „wichtiges Thema“ nennt es Bremner. Schon bald wird es auch ihn beschäftigen: Das Nationalstadion soll ausgebaut werden. 30.000 Sitzplätze sind längst viel zu wenig für ein Land, das eine Sportmacht werden will.
Die offenen Fragen im Saisonfinish
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