Warum DTM-Star Lucas Auer nach Japan wechselt

Ein Rennfahrer im Red-Bull-Overall hält eine Getränkedose in der Hand.
In der DTM war der Tiroler mit Mercedes Siegfahrer und kämpfte 2017 um den Titel. Nun geht es wieder in den Formelsport.

Vier Laufsiege, neun Pole Positions und 2017 lange Zeit Titelkandidat - Lucas Auers Bilanz nach vier Jahren als Mercedes-Pilot in der DTM kann sich sehen lassen. Zudem brachte ihm die Allianz zwischen Sponsor BWT, Motorenlieferant Mercedes und dem Force-India-Team im Vorjahr einen Formel-1-Test in Budapest ein. Mit dem Ausstieg von Mercedes aus der deutschen Tourenwagen-Meisterschaft schließt sich für den 24-jährigen Tiroler nun aber dieses Kapitel.

Umso überraschender ist der nächste Karriereschrit von Auer: 2019 tritt der Neffe von DTM-Boss Gerhard Berger in der japanischen Super-Formula-Serie an. Die mit Einheitschassis und Motoren von Honda und Toyota ausgetragene Serie, früher bekannt als Formula Nippon, hat schon zahlreiche Piloten auf ihrem Weg nach oben unterstützt - beispielsweise Ralf Schumacher, der 1996 Meister wurde, oder Pedro de la Rosa, der 1997 den Titel holte. Die Langstreckenasse Loic Duval (mittlerweile für Audi in der DTM), Benoit Treluyer und Andre Lotterer zählen ebenfalls zu den Ex-Meistern.

Der Honda-Deal als Karriereboost

Mit Pierre Gasly wurde 2017 der künftige Teamkollege von Max Verstappen beim Red-Bull-Formel-1-Team Vizemeister in Japan. In dessen Fußstapfen soll Auer nun treten: Trotz seines - für Red-Bull-Verhältnisse fortgeschrittenen - Alters zählt der Tiroler nun zum Juniorenkader, ebenso wie der zweifache Macau-GP-Sieger Dan Ticktum, der 2019 ebenfalls in Japan starten wird.

Red-Bull-Sportchef Helmut Marko erklärt gegenüber Speedweek.com den Schritt: "Es fehlte eine starke Perspektive für 2019", bezieht sich Marko auf den Ausstieg von Auers Arbeitgeber aus der DTM. "Wir wollen jedoch Auers Karriere in Schwung halten. Andererseits wirkt sich unsere neue Partnerschaft mit Honda aus." Red Bull bezieht in der Formel 1 ab 2019 mit beiden Teams seine Motoren von Honda. Auch in der MotoGP ist man Sponsor des Honda-Werksteams. Und quer durch das Junioren-Programm wird mit Honda-Triebwerken gefahren.

Ein Rennfahrer sitzt im Cockpit seines gelb-weißen Honda-Rennwagens, während Mechaniker Anpassungen vornehmen.

Lucas Auer - Rookie-Test der Super Formula

Zwei Mechaniker beugen sich über einen Rennfahrer im Cockpit eines gelben Honda-Rennwagens.

Lucas Auer - Rookie-Test der Super Formula

Ein gelb-weisser Formelwagen rast auf einer Rennstrecke.

Lucas Auer - Rookie-Test der Super Formula

Ein Rennfahrer in Rennkleidung trinkt aus einer Dose mit einem Strohhalm.

Lucas Auer - Rookie-Test der Super Formula

Rennmechaniker arbeiten an einem Formel-3-Rennwagen des B-Max Racing Teams in der Boxengasse.

Lucas Auer - Rookie-Test der Super Formula

Ein lächelnder Rennfahrer mit Kopfhörern in seiner Teamkleidung.

Lucas Auer - Rookie-Test der Super Formula

Ein Rennfahrer mit Helm sitzt in einem Formel-1-Wagen von Honda.

Lucas Auer - Rookie-Test der Super Formula

Ein gelb-weisser Rennwagen fährt auf einer Rennstrecke mit Stadtkulisse.

Lucas Auer - Rookie-Test der Super Formula

Ein gelb-weisser Formelwagen mit dem Fahrer L. Auer auf der Rennstrecke.

Lucas Auer - Rookie-Test der Super Formula

Ein Formel-3-Rennwagen des B-Max Racing Teams auf einer Rennstrecke.

Lucas Auer - Rookie-Test der Super Formula

Für Auer bleibt so die Chance auf einen Formel-1-Einstieg am Leben: Gasly hat es vorgemacht, und 2020 könnten bei Red Bull unter Umständen erneut Sitzplätze frei werden: Im Toro-Rosso-Team starten 2019 mit Alexander Albon und Daniil Kvyat ein Rookie, der schon einmal aus dem Red-Bull-Kader flog, und ein Rückkehrer, der bei Red Bull schon zwei Mal degradiert wurde. Passen die Leistungen bei Albon und Kvyat nicht, bietet sich Auer mit einer soliden Saison 2019 eine gute Chance auf einen Karrieresprung in die Formel 1.

2019 werden insgesamt drei Super-Formula-Boliden in den Red-Bull-Farben am Start sein: Neben Ticktum und Auer trägt auch Harrison Newey, Sohn von Red-Bull-F1-Designer Adrian Newey, das Dunkelblau des Energy-Drink-Herstellers. Der Brite zählt aber anders als Landsmann Ticktum und Auer nicht zum Juniorenkader, die Unterstützung ist lediglich ein Freundschaftsdienst an den Chefdesigner.

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