Vor dem Heimspiel in Spielberg: Red Bull im Hoch, Mercedes ratlos

F1 Grand Prix of France
15.000 Fans sind am Sonntag in Spielberg zugelassen. Im Vorjahr gewann Mercedes beide Rennen, nun gilt Red Bull als Favorit.

Besser hätte es für Red Bull vor dem doppelten Heimspiel in Spielberg (27. Juni und 4. Juli) kaum laufen können. Mit einer perfekten Zwei-Stopp-Strategie und einem Sieg beim Grand Prix von Frankreich baute Max Verstappen seine WM-Führung auf Lewis Hamilton auf zwölf Punkte aus.

Doch zu euphorisch sollte das österreichische Team nicht in die Rennen in Österreich gehen, im Vorjahr gewann Mercedes beide Rennen. Spannung für die Fans ist jedenfalls garantiert vor den kommenden Rennwochenenden.

Verstappens Zuversicht

Erstmals seit 2013 konnte Red Bull wieder drei Rennen in Serie gewinnen. Damals holte Sebastian Vettel dann auch den WM-Titel. „Wir müssen diesen Schwung halten. Wir werden immer weiter pushen“, mahnte Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Auch in der Teamwertung zieht der Herausforderer dem Titelverteidiger Mercedes davon.

Weil Red Bull sein Auto optimiert hat und Motorenbauer Honda vor dem Ausstieg zum Jahresende noch einmal viel investiert, ist das Team nun auf allen Strecken mindestens auf Augenhöhe mit den Silberpfeilen. Verstappen blickte in Frankreich bereits nach vorne: „Ich freue mich schon sehr auf das Heimspiel in Spielberg! Das wird wieder eng werden. Ich glaube, das ist wirklich aufregend.“

F1 Grand Prix of France

Hamiltons Ratlosigkeit

Der siebenfache Weltmeister gratulierte artig, wie es sich für einen Sir gehört. Dann strich sich der entzauberte Lewis Hamilton durch den frisch gestutzten Bart. Noch lange nach der Zieldurchfahrt in Le Castellet war der 36-Jährige erstaunt, wie ihn Verstappen düpieren konnte. „Die meiste Zeit haben wir auf den Geraden verloren“, sagte Hamilton. „Wir müssen herausfinden, woran das liegt – am Luftwiderstand oder an der Leistung.“ Teamchef Toto Wolff sprach zumindest davon, ein „solides Auto“ zu haben, gab aber zu: „Der Wurm ist drinnen.“

F1 Grand Prix of France

Show

Nach Jahren der Mercedes-Dominanz gibt es heuer einen epischen Zweikampf um den WM-Titel. Kleinste Fehler entscheiden, wie etwa zuletzt das Malheur von Hamilton beim Re-Start in Baku. Eine gewagte Strategie kann sich als Geniestreich entpuppen, siehe Red Bull mit dem zweiten Boxenstopp am Sonntag in Frankreich.

Fokus auf Ferrari

Während das Fußball-Team groß aufspielte, schlitterten die Italiener in der Formel 1 in ein Debakel. Von den Plätzen 5 (Carlos Sainz jr.) und 7 (Charles Leclerc) gestartet, ging Ferrari leer aus, erstmals im Jahr 2021. Beide Piloten klagten sehr früh über starkes Graining, also über die Tatsache, dass sich Gummikörner von der Lauffläche der Räder lösen.

Stimmung

Nach den zwei Geisterrennen im Vorjahr wird diesmal wieder Stimmung auf den Rängen herrschen. 15.000 Fans sind beim Grand-Prix der Steiermark am 27. Juni zugelassen, da das Gelände in fünf Sektoren zu je 3.000 Personen aufgeteilt wurde. Für alle gilt die 3-G-Regel und das verpflichtende Tragen von FFP2-Masken, ausgenommen am Sitzplatz. Zudem sind die Karten personalisiert, eine Tageskasse wird es nicht geben. Das zweite Rennen am 4. Juli erfolgt nach der bundesweiten Öffnung für Großveranstaltungen und könnte zum Spektakel werden.

Kommentare