Vettel & Márquez: Die Ausnahmekönner

Vettel & Márquez: Die Ausnahmekönner
Vettel steht vor dem WM-Titel in der Formel 1, Marc Márquez vor jenem in der MotoGP.

Das Wort „Matchball“ hört Sebastian Vettel nicht so gerne, „denn bei einem Matchball hat man es selbst in der Hand, das Match zu gewinnen.“ Am Sonntag muss der 26-Jährige darauf hoffen, dass Fernando Alonso nicht besser als Neunter wird – und er den Grand Prix von Japan (Start 8 Uhr MESZ) gewinnt. Dann wäre er der jüngste Vierfach-Weltmeister der Formel-1-Geschichte. Michael Schumacher war 32, als er 2001 auf dem Hungaroring zum vierten Mal triumphierte, Alain Prost war 38 (1993), Juan Manuel Fangio gar schon 45 (1957).

Der Dominator

Vettel & Márquez: Die Ausnahmekönner
Eindrucksvoll wird die Saison von Sebastian Vettel dominiert, wenngleich er am Samstag, durch KERS-Probleme gehandicapt, imQualifying nur Zweiter hinter Teamkollege Mark Webberwurde. Der Deutsche gewann nach der Sommerpause vier von vier Rennen, trotz seiner erst 26 Jahre ist er abgebrüht wie ein Routinier, die Pfiffe der Fans steckte er weg, seine Saison verlief fast fehlerfrei.

Die Dominanz von Sebastian Vettel in der Saison 2013 ist imponierend. Ganz überraschend ist sie für einen dreifachen Weltmeister aber nicht. Was allerdings Marc Márquez in dieser Saison abzieht, hätte kaum jemand erwartet. Als regierender Moto2-Weltmeister stieg er in die Königsklasse MotoGP auf, das Jahr im Werksteam von Honda neben Starpilot Dani Pedrosa sollte zum Lehrjahr werden. Doch alles kam anders.

Mega-Talent

Bereits in seinem ersten Rennen fuhr er auf das Podest, zwei Wochen später gewann er in Texas und wurde mit 20 Jahren zum jüngsten Grand-Prix-Sieger in der Königsklasse. Mittlerweile hält er bei sechs Rennsiegen, in der WM liegt er klar voran. Wie Vettel zeichnet den Spanier seine außergewöhnliche Fahrzeugbeherrschung aus, sowie sein dosierter Mut zum Risiko. Wie der Deutsche ist auch Márquez ein hervorragender Qualifyer, in Sepang holte er am Samstag die 8. Poleposition im 15. Saisonrennen. Sollte er heuer den Titel gewinnen, wäre er mit 20 Jahren der jüngste Weltmeister in der Königsklasse, so wie es Sebastian Vettel in der Formel 1 als 23-Jähriger im Jahr 2010 war.

Dass die Motorsport-Weltmeister immer jünger werden, ist ein Trend – und der Grund dafür liegt auf der Hand: Noch nie gab es so viele Nachwuchsprogramme. So musste einst sogar Michael Schumacher zugeben: „Die Jungs werden heute ganz anders vorbereitet als ich zu meiner Zeit.“

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