Webber schnappt Vettel die Pole weg

Webber ließ Vettel und Hamilton hinter sich.
Zum zwölften Mal in seiner Karriere ist der Australier schnellster Mann des Qualifyings.

Red Bull hat zum fünften Mal in Serie die Pole Position für den Grand Prix von Japan erobert. Nach vier Suzuka-Bestzeiten von Sebastian Vettel hat am Samstag Mark Webber zugeschlagen. Der 37-jährige Australier, der aktuell seine Abschiedstournee aus der Formel 1 absolviert, verwies den überlegenen WM-Führenden Vettel auf Rang zwei. Für den Deutschen läuft trotz der ersten Quali-Niederlage des Jahres gegen Webber im Titelkampf weiterhin alles wie am Schnürchen.

Denn Vettels ohnehin bereits weit abgeschlagener Verfolger Fernando Alonso kam im Ferrari im Qualifying nicht über Platz acht hinaus. Vettel könnte sich bereits in Japan zum vierten Mal in Serie zum Weltmeister krönen. Sollte der Red-Bull-Star den 15. der 19 Saison-Grand-Prix gewinnen und Alonso maximal Neunter werden, würde Vettel schon vier Rennen vor Schluss uneinholbar davonziehen.

Technische Probleme

Dabei kämpfte Vettel am Samstag in Suzuka mit technischen Problemen, das Energie-Rückgewinnungssystem KERS in seinem Red Bull spielte nicht wie gewünscht mit. Doch Vettel meinte nach dem Qualifying: "Ja wir hatten Probleme mit dem KERS. Aber es ist nicht meine Art, nach Ausreden zu suchen. Mark hat einen super Job gemacht und wir haben ein super Ergebnis für unser Team geholt."

Der 26-Jährige rechnet mit einem "sehr engen und knappen Rennen", das am Sonntag um 8.00 Uhr MESZ gestartet wird. Von Teamchef Christian Horner gab es für Vettel ein Extralob. "Sebastian konnte leider nicht auf sein KERS zurückgreifen. Mit diesem Handicap in die erste Startreihe zu fahren, ist wirklich großartig", sagte der Engländer angesichts der Tatsache, dass Vettel auf den 6,7-sekündigen Zusatzschub von 82 PS verzichten musste.

Der spanische Vettel-Verfolger Alonso meinte wenig zuversichtlich: "Es war bisher kein gutes Wochenende für mich, ich muss es besser machen." Vettels Teamkollege Webber startet hingegen erstmals seit fast einem Jahr wieder aus der "Pole", die bis Samstag letzte Quali-Bestzeit war ihm im Oktober 2012 in Südkorea gelungen. Am Sonntag soll nun sein erster Rennsieg seit dem Grand Prix von Großbritannien im Sommer 2012 folgen.

Faule Pole Position

Die Begeisterung über seinen Quali-Sieg, den insgesamt zwölften seiner Karriere, hielt sich bei Webber aber angesichts der technischen Probleme von Vettel in Grenzen. "Es ist ziemlich gut gelaufen. Sebastian hatte Probleme, deshalb ist es so etwas wie eine faule Pole Position. Aber man muss die Gelegenheiten nützen können, wenn sie sich bieten", meinte Webber.

Dass Webber im Rennen wieder einmal für Vettel Platz machen muss, ist gemäß Red Bull ausgeschlossen. "Er wird sein Rennen fahren und ich meins. Es ist nicht das letzte Rennen des Jahres", betonte Webber. "Sebastian hat niemanden um Hilfe gebeten", ließ Teamchef Horner wissen. Die Konkurrenz hat sich bei 77 WM-Punkten Vorsprung aber ohnehin längst mit dem vierten Titel für Vettel abgefunden. "Ob er den Sack hier zumacht oder beim nächsten Rennen, ist eigentlich nur für die Statistik", sagte der österreichische Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

Eine heiße Schrecksekunde erlebte Sauber-Pilot Esteban Gutierrez nach seiner Rückkehr an die Box. Nach dem Einparken in der Garage loderten plötzlich Flammen aus dem Heck, der Mexikaner kletterte aber schnell aus dem Boliden und der Brand konnte rasch gelöscht werden. Feuer an Bord hatte auch Jean-Eric Vergne. Am Toro Rosso des Franzosen hatten die Bremsen überhitzt. Während der Bergung des Autos wurde das Qualifying für fünf Minuten unterbrochen.

Ergebnis Qualifying
1. Mark Webber (AUS) Red Bull 1:30,915 Min.
2. Sebastian Vettel (GER) Red Bull 1:31,089
3. Lewis Hamilton (ENG) Mercedes 1:31,253
4. Romain Grosjean (FRA) Lotus 1:31,365
5. Felipe Massa (BRA) Ferrari 1:31,378
6. Nico Rosberg (GER) Mercedes 1:31,397
7. Nico Hülkenberg (GER) Sauber 1:31,644
8. Fernando Alonso (ESP) Ferrari 1:31,665
9. Kimi Räikkönen (FIN) Lotus 1:31,684
10. Jenson Button (ENG) McLaren Mercedes 1:31,827.
Im Qualifying 2 ausgeschieden:
11. Sergio Perez (MEX) McLaren Mercedes 1:31,989
12. Paul di Resta (SCO) Force India 1:31,992
13. Valtteri Bottas (FIN) Williams 1:32,013
14. Esteban Gutierrez (MEX) Sauber 1:32,063
15. Pastor Maldonado (VEN) Williams 1:32,093
16. Daniel Ricciardo (AUS) Toro Rosso 1:32,485
Im Qualifying 1 ausgeschieden:
17. Adrian Sutil (GER) Force India 01:32,9
18. Jean-Eric Vergne (FRA) Toro Rosso 1:33,357
19. Max Chilton (ENG) Marussia 01:34,3
20. Charles Pic (FRA) Caterham 1:34,556
21. Giedo van der Garde (NED) Caterham 01:34,9
22. Jules Bianchi (FRA) Marussia 1:34;958

Sebastian Vettels Altersrekorde

Webber schnappt Vettel die Pole weg

JAPAN FORMULA ONE GRAND PRIX
Webber schnappt Vettel die Pole weg

ARCHVBILD "GRAND PRIX VON ÖSTERREICH"
Webber schnappt Vettel die Pole weg

FILE GERMANY MOTOR RACING JUAN MANUAL FANGIO
Webber schnappt Vettel die Pole weg

Red Bull Formula One driver Vettel of Germany wave
Webber schnappt Vettel die Pole weg

TURKEY AUTO FORMULA ONE
Webber schnappt Vettel die Pole weg

USA FORMULA ONE GP INDIANAPOLIS
Webber schnappt Vettel die Pole weg

JAPAN FORMULA ONE
Webber schnappt Vettel die Pole weg

ITALY FORMULA ONE MONZA
Webber schnappt Vettel die Pole weg

Red Bull Formula One World Champion Vettel holds c
Webber schnappt Vettel die Pole weg

JAPAN FORMULA ONE GRAND PRIX
Webber schnappt Vettel die Pole weg

BRAZIL FORMULA ONE GRAND PRIX

Die Formel 1 wird vor der traditionellen Fahrerparade am Sonntag in Suzuka eine Schweigeminute für die verstorbene Testpilotin Maria de Villota abhalten. Das kündigte die Fahrervereinigung (GPDA), der auch Weltmeister Sebastian Vettel als einer der Direktoren angehört, am Samstag nach der Qualifikation zum Großen Preis von Japan an.

"Wir vermissen Maria, und sie wird uns allen ewig in Erinnerung bleiben", hieß es in einer Mitteilung der GPDA. Die Siegerehrung werde zudem der Spanierin gewidmet, die am Freitag in Sevilla mit 33 Jahren tot in einem Hotelzimmer aufgefunden worden war.

Maria de Villota hatte durch einen schweren Testunfall im Juli vergangenen Jahres traurige Berühmtheit erlangt. Auf einem Flugfeld in England war sie mit ihrem Marussia-Rennwagen in die Ladefläche eines Teamtransporters gekracht. Sie hatte sich schwere Kopf- und Gesichtsverletzungen zugezogen, ihr rechtes Auge konnten die Ärzte nicht mehr retten. Ihr Tod soll natürliche Ursachen gehabt haben.

Kommentare