Trauer vor Japan-Rennen: Maria de Villota ist tot

Vor einem Jahr verunglückte die Spanierin bei Testfahrten schwer. Nun starb sie mit 33.

Das Formel-1-Wochenende in Suzuka mit den fanatischen japanischen Fans hätte zur großen Party werden sollen. Sebastian Vettel, der im Training am Freitag der Schnellste war, könnte bereits den WM-Titel feiern. Doch der Grand Prix wird zur Trauerveranstaltung: Die frühere Formel-1-Testfahrerin Maria de Villota wurde am Freitag in der Früh tot in ihrem Hotelzimmer in Sevilla aufgefunden. Sie wurde nur 33 Jahre alt.

Unfall

Trauer vor Japan-Rennen: Maria de Villota ist tot
epa03905265 (FILE) A file picture dated 15 March 2012 shows Spanish Formula One test driver Maria de Villota of Marussia posing during a photo session at the paddock of the Australian Formula One Grand Prix at the Albert Park circuit in Melbourne, Australia. According to media reports on 11 October 2013, Maria de Villota was found dead in a Seville hotel room in Spain. EPA/FRANCK ROBICHON
Am 3. Juli 2012 hatte Maria de Villota traurige Berühmtheit erlangt, als sie bei Testfahrten für Marussia auf einem Flugfeld im englischen Duxford gegen die offene Ladeklappe des Teamlasters prallte. Sie zog sich schwere Schädel- und Gesichtsverletzungen zu, ihr Zustand war kritisch. Die Ärzte konnten zwar ihr Leben retten, nicht aber ihr rechtes Auge. Auch ein Jahr danach litt sie noch an den Folgen: „Ich habe ständig schlimme Kopfschmerzen“, sagte sie im Mai 2013. Zudem waren ihre Sinne beeinträchtigt: „Ich vermisse den Geschmack von Meeresluft. Und den Geruch meines Freundes.“

Die genauen Umstände ihres Todes werden noch untersucht. Der ärztliche Notdienst war um sieben Uhr gerufen worden, konnte die Tochter des früheren spanischen Rennfahrers Emilio de Villota (67) aber nicht mehr wiederbeleben. Alles deute derzeit auf einen natürlichen Tod hin, sagte ein Sprecher der Polizei.

Die Bestürzung war groß im Fahrerlager von Suzuka, wo am Sonntag (8 Uhr MESZ) das Rennen gestartet wird. „Ich bete für sie und für ihre Familie“, sagte De Villotas Landsmann Fernando Alonso. „Maria wurde von allen geliebt.“ Sie sei eine fantastische Fahrerin gewesen, sagte Jean Todt, der Präsident des Automobil-Weltverbandes: „Maria war ein Vorbild für alle Frauen im Motorsport.“ Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn erinnerte an die Frohnatur: „Sie hatte gegen alle Schwierigkeiten angekämpft. Ich erinnere mich immer an ihr Lächeln.“

De Villota hat nach ihrem Unfall ein Buch geschrieben, es hätte am kommenden Montag vorgestellt werden sollen. Der Titel: „Das Leben ist ein Geschenk.“

Kommentare