Über 70 Tote in 45 Jahren: So gefährlich ist die Rallye Dakar
Die diesjährige Rallye Dakar hat ihr erstes Todesopfer zu beklagen: Wie die Organisatoren am Dienstagabend bekannt gaben, verstarb ein Zuschauer, nachdem er von einem teilnehmenden Fahrzeug erfasst worden war. Die Person, ein italienischer Tourist, soll sich hinter einer uneinsehbaren Düne befunden haben.
Der Zuschauer wurde von einem Rettungshubschrauber abtransportiert, starb aber noch auf dem Weg ins Krankenhaus. Dakar-Veranstalter ASO kündigte danach eine Untersuchung des Vorfalls an.
Grenzwertig
Seit 1978 sind mehr als 70 Menschen bei der Rallye Dakar ums Leben gekommen, 26 davon waren Rennteilnehmer. Wie gefährlich das Unternehmen ist, hatte sich zuletzt auch in den Aussagen des Österreichers Matthias Walkner gespiegelt. Nach einem Sturz samt Knie- und Handverletzung kämpfte sich der 36-Jährige weiter durch das Rennen. „Über dem Limit“, sei er dabei aber mehrmals gewesen und es war ihm auch klar, dass das „grenzwertig“ sei und „auf Dauer nicht gut gehen“ könne.
Doch kein anderes Langstreckenrennen übt eine derart große Faszination aus, wie die Rallye Dakar. Seit 1978 wird der Bewerb ausgetragen, von 2009 bis 2019 fand es in Südamerika statt, seit 2020 ist man in Saudi-Arabien zu Hause. Auch in Zeiten von live TV-Übertragungen und Instagram bleibt die Dakar eines der letzten Abenteuer der modernen Welt. „Wenn dir dein Leben fad wird, riskiere es“, sagte einst Thierry Sabine, der Gründer der Veranstaltung.
Der Franzose riskierte, zweimal nahm er an den 24 Stunden von Le Mans teil. Am 14. Jänner 1986 starb er bei der Dakar – bei einem Hubschrauberabsturz.
Wer bei der Dakar an den Start geht, erfüllt sich oft einen Lebenstraum. Dies gilt vor allem für die vielen Privatfahrer, die alle ihre Ersparnisse in das Projekt stecken, ohne auch nur die geringste Chance auf den Sieg zu haben. Allen ist dabei bewusst, dass die Dakar (lebens-)gefährlich ist, vor allem, wenn man mit einem Motorrad teilnimmt. Die prominentesten Sturzopfer waren Fabrizio Meoni (ITA/2005) und Paulo Gonçalves (POR/2020).
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