WM-Entscheidung vertagt: Hamilton muss sich noch gedulden

Rang drei reicht dem Engländer in Austin nicht für die große Party. Vettel wird Vierter, sein Ferrari-Kollege Räikkönen siegt.

Lewis Hamilton muss noch zumindest eine Woche warten. Dass der 33-jährige Engländer heuer den Titel holen wird, scheint fix zu sein. Doch am Sonntag wahrte Sebastian Vettel beim Grand Prix der USA in Austin/Texas seine (theoretische) Chance.

Hamilton kam in einem spannenden Grand Prix nur auf Rang drei, Vettel blieb mit Rang vier im WM-Rennen. 

Aus Ferrari-Sicht machte Kimi Räikkönen am Start einmal alles richtig. Auf den weicheren Reifen setzte sich der von Platz zwei gestartete Finne gegen Hamilton durch. Dahinter machte Sebastian Vettel einen enorm schnellen Eindruck. Doch einmal mehr war der Deutsche zu ungestüm. Vettel touchierte den Red Bull von Ricciardo, drehte sich und fiel auf Rang 14 zurück. 

WM-Entscheidung vertagt: Hamilton muss sich noch gedulden

Zu stürmisch: Sebastian Vettel (hi.) drehte sich in der ersten Runde. 

Ricciardo musste sein Auto nach neun Runden abstellen, das Feld wurde durch das virtuelle Safety Car neutralisiert. Mercedes reagierte und holte Hamilton zum Reifenwechsel an die Box während alle anderen Fahrer auf der Strecke blieben. Doch die Entscheidung war zu gewagt. Hamilton konnte mit seinem Reifensatz nicht bis zum Ende fahren, er musste als Führender noch einmal an die Box und fiel danach auf Rang vier zurück.

Starke Bullen

Überraschend stark präsentierte sich Red Bull in Form von Max Verstappen. Der Niederländer war nur von Platz 19 gestartet, er legte eine eindrucksvolle Aufholjagd hin und kämpfte am Ende mit Räikkönen und Hamilton um den Sieg.

Der Engländer war in den letzten Runden der schnellste des Trios, doch  er kam an Verstappen nicht vorbei. Ganz vorne blieb Kimi Räikkönen. Der Finne feierte seinen 21. WM-Sieg, den ersten seit 113 Rennen. Und Ferrari durfte sich über den ersten Sieg in den USA seit 2006 freuen. Damals gewann Michael Schumacher

Unter Druck

Für Sebastian Vettel wird es auch im kommenden Jahr nicht leichter. Beim nächsten Anlauf auf den WM-Titel sitzt neben dem 31-Jährigen schon die Zukunft von Ferrari im zweiten Cockpit. Im Dauerduell mit Lewis Hamilton kann Vettel dann nicht mehr auf seinen routinierten Partner Kimi Räikkönen vertrauen, sondern muss sich auch mit dem hochtalentierten Stallrivalen Charles Leclerc messen. Und der Monegasse wird vielleicht in einigen Situationen aufbegehren.

Leclerc ist die Langzeit-Investition bei Ferrari für die Zeit  nach dem Deutschen. 2019 wird Vettels fünftes Jahr bei der Scuderia. Im fünften Jahr holte Vorbild Michael Schumacher einst den ersten Titel mit Ferrari. Der Druck wird immer größer auf dessen Nachfolger, der seit seinen triumphalen Jahren bei Red Bull mit den Titeln 2010, 2011, 2012 und 2013 auf Nummer fünf wartet. Auch die Kritik der Medien an Vettel wird größer.

Ocon und Magnussen disqualifiziert

Der Franzose Esteban Ocon (8./Force India) und der Däne Kevin Magnussen (9./Haas) sind nach dem Rennen wegen diverser Verstöße gegen die Benzinmengenregeln disqualifiziert worden. Damit rückt der ursprünglich zehntplatzierte Sergio Perez (Force India) auf Platz 8 auf, Brendon Hartley (Toro Rosso) und Marcus Ericsson (Sauber) kommen in die Punkteränge.

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