Sprudelnde Einnahmequelle und weidende Kühe

A Ferrari supporter walks towards the A1 race track near Spielberg, 15 May 2003. The Austrian Formula 1 GP on Sunday will be the last one here as Formula 1 boss Bernie Ecclesstone did not extend the contract with the organizers of the race. EPA-PHOTO/DPA/GERO BRELOER
Im Murtal zeigt man sich erfreut über die Rückkehr der Formel 1 und Millioneneinnahmen.

Man mag die Marketingstrategien, die Sinnhaftigkeit mancher Investitionen des Dietrich Mateschitz beurteilen, wie man will. Der gestrige Überraschungseffekt war jedenfalls enorm und im Bezirk Murtal liegt ihm die Mehrheit der Bevölkerung wohl zu Füßen. Manfred Lenger (SPÖ), seines Zeichens Bürgermeister von Spielberg, bringt dies mit einer ziemlichen Portion Glückseligkeit zum Ausdruck: „Ein großes Dankeschön an den Herrn Mateschitz. Dass es so schnell geht, hätte niemand gedacht.“

Ja, die Menschen der Region, viele Firmen, Hotels, die Gastronomie würden profitieren. Die Region werde gerüstet sein, „eine Wertschöpfung in Millionenhöhe ist zu erwarten“, sagt der Ortschef. Bei der „Air Power“ bevölkerten 300.000 Besucher an zwei Tagen das nahe Flugfeld.

Idylle

Derzeit ist der Ring auf 120.000 Formel-1-Fans an den drei Veranstaltungstagen im Rahmen des Grand Prix ausgerichtet. Außerdem werde eine halbe Milliarde TV-Zuschauer das Rennen verfolgen. „Wir sind nicht Abu Dhabi, aber die Bilder mit den weidenden Kühen sind sicher einmalig im Formel-1-Programm. “

Sprudelnde Einnahmequelle und weidende Kühe
APA13465486-2 - 29062013 - ZELTWEG - ÖSTERREICH: ZU APA 0115 CI - Blick auf das Showgelände mit unzähligen Besuchern am Fliegerhorst Hinterstoisser während der Flugshow "Airpower 13" am Samstag, 29. Juni 2013 in Zeltweg. APA-FOTO: BUNDESHEER/WERNER WUKOSCHITZ
Ähnlich heimatlich geprägte Hochgefühle erlebten gestern Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) und Tourismusreferent sein Stellvertreter Hermann Schützenhöfer (ÖVP), die in steter Eintracht zu verstehen gaben: „Die Steiermark ist mit der Rückkehr der Formel 1 wieder eine globale Veranstaltungsdestination und die erfolgreichste Eventregion Österreichs.“ Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP) schränkte ein: „Es muss nun auf Basis der Übereinstimmung von Dietrich Mateschitz und Bernie Ecclestone geprüft werden, ob die Formel 1 sich ebenfalls im Rahmen der Umweltauflagen bewegt“ (siehe unten).

Seit 2008 sind allerdings ungefähr 200 Millionen Euro an Investitionen geflossen. 70 davon wurden in den Ring gesteckt und 130 in die touristische Infrastruktur.

Arbeitgeber

Das Land habe dabei die ersten 50 Millionen Euro von Geldgeber Mateschitz mit 15 Prozent gefördert, die restlichen 20 Millionen Euro mit 7,5 Prozent unterstützt. Aus einer im Vorjahr erstellten Studie ging hervor, dass bisher rund 7,5 Millionen Euro aus öffentlicher Hand in den Red-Bull-Ring geflossen seien.

Nach einer Umfrage des Instituts für Wirtschafts- und Standortentwicklung (IWS) würden 45 der Murtaler Unternehmer bisher direkt vom Ringgeschehen profitieren. Derzeit sind 180 Menschen bei der Spielberg GmbH beschäftigt.

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