Sicherheitskonzept für Formel-1-Doppelrennen in Spielberg fertig
Nach dem grünen Licht für die Fußball-Bundesliga hat auch das Projekt von zwei Formel-1-WM-Läufen Anfang Juli in Österreich einen Schritt gemacht. Das für die angepeilten zwei Rennen auf dem Red Bull Ring in Spielberg notwendige Sicherheitskonzept ist Donnerstag an das zuständige Ministerium gesandt worden. Gesundheitsminister Rudolf Anschober versprach "seriöse Überprüfung".
Die Versendung des Konzeptes bestätigte auch Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko in Graz. Dort wurde das in der Salzburger Firmenzentrale erstellte Papier für die beiden "Geisterrennen" ohne Zuschauer am 5. und 12. Juli in der Steiermark über das Büro des steirischen Sport-Landesrates Christopher Drexler koordiniert.
"Das Sicherheitskonzept ist fertig und wurde heute früh abgesandt", bestätigte Marko der APA. Inhaltlich gehe es um Dinge wie die Sicherheitsvorkehrungen an sich sowie deren Überprüfung, diverse Checkpunkte an der Strecke und so weiter. "Es sollte alle Anforderungen, die die Regierung stellt, beinhalten. Wir haben alle soweit bekannten Auflagen berücksichtigt und warten jetzt auf die Reaktion", sagte Marko.
Zeitdruck
Anschober hatte das Dokument bei seiner Pressekonferenz am Donnerstagvormittag noch nicht in seinem Besitz, erwartete es aber "zeitnah". "Jeder Organisator oder Veranstalter hat das Recht, eine Veranstaltung zu beantragen. Die Grundvoraussetzung dafür ist ein Sicherheitskonzept", betonte der Gesundheitsminister. Man werde bei Vorliegen bewerten, "ist es ein Risiko oder nicht, entsprechen die Schutzmaßnahmen unseren Grundvorgaben? Auf dieser Basis wird faktenorientiert entschieden, und dabei spielt es keine Rolle, ob ich ein großer Fan der Formel 1 bin oder nicht", versicherte Anschober augenzwinkernd. "Wir schauen uns jedes Konzept eines Bewerbers seriös und korrekt an."
Der Minister verwies aber auf einen gewissen Zeitdruck. "Auch wir können ein derartiges Konzept nicht über Nacht prüfen." Für Veranstalter gebe es immer unterschiedliche Spezifika. "Ich gehe aber davon aus, weil es ja auch um sehr viel wirtschaftliches Potenzial geht, dass das sehr seriös gemacht wird. Dann machen wir denselben seriösen Prozess bei der Überprüfung."
Flughafen-Nähe als Vorteil
Die Formel 1 hat wegen der von der Corona-Pandemie ausgelösten Gesundheitskrise ihre ersten zehn Rennen abgesagt bzw. verschoben. Da kürzlich auch das Frankreich-Rennen gefallen ist, würde Österreich den WM-Saisonauftakt 2020 erleben. Dafür braucht es einen ausgeklügelten Plan sowie die Einhaltung strenger Maßnahmen. Rechteinhaber Liberty Media hatte kürzlich verkündet, die Durchführung des Grand Prix von Österreich hänge von der weiteren Entwicklung und den Entscheidungen der österreichischen Bundesregierung ab.
Konzeptiv soll der Personal-Tross pro Formel-1-Veranstaltung auf höchstens 2.000 Menschen reduziert werden, die sich zudem davor und danach ausreichend testen lassen. Ein Vorteil der ländlichen Rennstrecke in der Steiermark ist, dass sie sich fast direkt neben dem Flughafen Zeltweg befindet und die Unterkünfte rasch und einfach erreichbar sind.
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