Riesen-Theater im Qualifying: Lance Stroll auf Startplatz 1

Ein pinkfarbener Formel-1-Wagen fährt auf einer nassen Rennstrecke durch eine Kurve.
Der Samstag wurde beim Grand Prix der Türkei zum Spektakel. Es war viel zu rutschig für die Autos der Formel 1.

Zum ersten Mal in seiner Karriere startet der Kanadier Lance Stroll aus der Poleposition. Der 22-Jährige steht am Sonntag beim Grand Prix der Türkei (11.10/live ORF1, RTL, Sky) auf Startplatz 1. Neben dem Fahrer im Racing Point wird Max Verstappen mit dem Red Bull ins Rennen gehen. Mercedes wurde schwer geschlagen: Nur Rang sechs für Hamilton und Rang neun für Bottas.

Das Qualifikationstraining am Samstag war ein Spektakel. Neu asphaltiert wurde die Strecke, doch das war nicht die beste Idee. Die Zusammensetzung des neuen Belages dürfte wohl die falsche gewesen sein. Schon bei trockenen Verhältnissen fanden die Autos kaum Grip. Doch auf der nassen Fahrbahn gab es das blanke Chaos. Kaum ein Fahrer konnte sein Auto auf der Strecke halten, die besten Rennfahrer der Welt rutschten wie blutige Anfänger auf Eis herum. Nach einigen Minuten wurde es zu gefährlich, rote Flagge, Abbruch.

Nach 45 Minuten Pause ging es wieder los, drei Minuten später wurde wieder die rote Flagge geschwenkt. Romain Grosjean war ins Kiesbett gerutscht und dort stecken geblieben. Die besten 15 Fahrer kamen in den zweiten Qualifying-Abschnitt, nur knapp war da (als 14.) auch Lewis Hamilton dabei.

Dass dort für Sebastian Vettel Endstation war, ist kaum noch einer Erwähnung wert. Doch diesmal scheiterte auch sein Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc am Einzug ins Finale der besten zehn Piloten. Mehr als sechs Sekunden fehlten Leclerc auf den überragenden Max Verstappen.

Im entscheidenden Durchgang dominierten plötzlich die Racing-Point-Piloten auf den Intermediate-Reifen, Stroll holte seine erste Poleposition. „Ich hätte das nie erwartet, ich bin fast ein bisschen schockiert“, sagte der erste Pole-Setter aus Kanada seit Jaques Villeneuve 1997. „Mit den Intermediates hat einfach alles gepasst. Ich hatte Vertrauen ins Auto und fast jede Kurve perfekt erwischt.“

Dem bis dahin großartig fahrenden Verstappen („Am Sonntag sollte es trocken sein, ich werde attackieren.“) blieb nur Platz zwei vor Sergio Pérez.

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