Renault setzt Red Bull Ultimatum für Motoren-Entscheidung

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Die Entscheidung zwischen Renault und Honda muss bald fallen - Renaults Abiteboul macht Druck auf Red Bull Racing.

Renault hat beim Formel-1-Rennen in Kanada klar gemacht, dass man nicht bis zum Österreich-Rennen am 1. Juli in Spielberg auf eine Motoren-Entscheidung bei Red Bull Racing warten werde. "Sie haben nun alle benötigten Informationen und ich sehe keinen Grund, die Entscheidung weiter zu verzögern", sagte Renaults F1-Direktor Cyril Abiteboul in Kanada zu motorsport.com.

Das Team von Dietrich Mateschitz steht vor der wichtigen Entscheidung, 2019 entweder mit Renault weiterzufahren oder zu Honda zu wechseln. Mit Renault ist man zwischen 2010 und 2013 vier Mal in Folge Weltmeister geworden, allerdings hat Renault dann in der Turbo-Hybrid-Ära den Anschluss verloren. Honda war jahrelang im Heck der McLarens ein Desaster, die Antriebe der Japaner werden seit dieser Saison aber vom zweiten Red-Bull-Team Toro Rosso durchaus erfolgreich ausprobiert.

"Wir haben ein Datum"

Nach Kanada lieferten beide Hersteller "schärfere" Motorenversionen. Laut Red-Bull-Teamchef Christian Horner werde es dennoch weitere zwei bis drei Wochen bis zu einer Entscheidung dauern. "Nach Paul Ricard oder rund um den Österreich-Grand-Prix", sagte der Engländer in Kanada.

Österreich ist Abiteboul definitiv zu spät. Man habe nach der ersten Deadline Mitte Mai ohnehin schon ein Mal einer Fristverlängerung zugestimmt. "Es gibt da einen Punkt, ab dem unser Angebot und so wie sie es möchten, nicht mehr gilt", machte Abiteboul klar. "Sie wollten Montreal noch abwarten. Wir sind jetzt nicht in der Lage, ihrem Timing weiterhin nachzukommen. Wir haben ein Datum, sie kennen es. Das ist definitiv nicht Österreich. Dort können sie dann direkt mit Honda sprechen."

Die Motoren-Entscheidung ist für Red Bull auch deshalb wichtig, weil von ihr wohl auch die Vertragsverlängerung von Daniel Ricciardo abhängt. Auch der Australier will Weltmeister werden und sucht das stärkste Auto-Motor-Paket. Wie auch immer sich Red Bull entscheidet, es wird eher eine relativ kurze Lösung, weil es ab 2020 wieder ein neues Motoren-Reglement in der Formel 1 gibt. Dann könnte zudem Red-Bull-Partner Aston Martin ein Thema werden - die britische Marke spekuliert mit einem eigenen Motor für die Formel 1.

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