Blume war es auch in seiner bisherigen Funktion als Chef von Porsche, der über Monate mit drei Steirern die Zusammenarbeit auslotete und letztlich besiegelte. Mit am Verhandlungstisch saßen Fritz Enzinger, Motorsportchef beim VW-Konzern, sowie Dietrich Mateschitz und Helmut Marko für Red Bull. Enzinger, der viele Jahre das Langstrecken-Programm von Porsche geleitet hatte, führte zuletzt beim Grand Prix in Spielberg Firmenpatriarch Wolfgang Porsche durch das Fahrerlager.
Die Gespräche auf höchster Ebene sollen rasch konkret geworden sein, jedenfalls soll nun die Vereinbarung stehen, die Anfang August offiziell werden soll. Einzige Voraussetzung: Der Weltautomobilverband finalisiert sein Motorenreglement, das ab dem Jahr 2026 in der Formel 1 zum Tragen kommen soll.
So sieht der Deal aus
Die Zusammenarbeit der beiden Topmarken ist laut einem Papier auf zunächst zehn Jahre ausgelegt, was nicht nur Porsche und Red Bull Planungssicherheit gibt, sondern auch den Wert der Rennserie steigern dürfte (siehe dazu Interview mit Helmut Marko). Die Porsche AG ist darüber hinaus weit mehr als nur ein Sponsorpartner oder Motorenlieferant, der Autobauer wird 50 Prozent des Rennstalls mit Sitz im englischen Milton Keynes übernehmen.
Wie heikel und weitreichend der Zusammenschluss ist, zeigt auch die Tatsache, dass mehrere Wettbewerbsbehörden grünes Licht für den Deal geben mussten. Dies war nicht nur auf Ebene der Europäischen Union verpflichtend, sondern betraf auch zwanzig weitere Staaten außerhalb der EU.
Was macht Audi?
Komplizierter scheint die Situation derzeit bei Audi, der anderen Konzernmarke, zu sein. Volkswagen will ab 2026 auch die Ingolstädter in die Königsklasse bringen, doch deren Optionen sind limitierter. Der Autobauer verhandelt gerade mit der Sauber-Gruppe, die ihr Rennteam unter dem Namen Alfa Romeo betreibt. Audi will aber mindestens 75 Prozent des Teams übernehmen, um den Rennstall aus dem Mittelfeld schneller an die Spitze führen zu können.
Für Gesprächsstoff ist an diesem Wochenende also reichlich gesorgt, wenn die Formel 1 vor der Sommerpause noch einmal in Ungarn Halt macht.
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