Red Bull peilt ersten Sieg in Kanada an

epa03258693 Australian Formula One driver Mark Webber of Red Bull Racing steers his car during The 2012 Canada Formula One Grand Prix at the Gille Villeneuve circuit in Montreal, Canada, 10 June 2012. EPA/ANDREW GOMBERT
Ein Reifenwechsel kurz vor Ende kostete Vettel im Vorjahr den Sieg. Auch dieses Jahr könnten die Pneus eine entscheidende Rolle spielen.

Im sechsten Anlauf soll es klappen: Sebastian Vettel will endlich seinen ersten Sieg beim Großen Preis von Kanada feiern und damit seinen Vorsprung in der WM-Wertung weiter ausbauen. "Wir versuchen, unser Maximum rauszuholen", sagte der dreifache Formel-1-Weltmeister vor dem siebenten Saisonlauf am kommenden Sonntag (20.00 Uhr MESZ) in Montreal.

Noch kein Sieg für Red Bull

Red Bull peilt ersten Sieg in Kanada an
Red Bull Formula One driver Sebastian Vettel of Germany talks to the press ahead of the Canadian F1 Grand Prix at the Circuit Gilles Villeneuve in Montreal, June 7, 2012. The Canadian F1 Grand Prix will take place on June 10. REUTERS/Christinne Muschi (CANADA - Tags: SPORT MOTORSPORT)
Überhaupt ist der Kanada-Kurs neben dem Vorjahres-Debütanten Austin die einzige Piste im aktuellen Rennkalender, auf der noch nie einRed Bullgewonnen hat. Für Vettel war ein zweiter Rang im Regenchaos 2011 der bisher einzige Podestplatz auf dem 4,361 Kilometer langen Kurs am St. Lorenz-Strom.

"Das war einer der verrücktesten Momente. Noch eine halbe Runde war zu fahren, und ich machte meinen ersten Fehler, was uns den Sieg gekostet hat", erinnerte sich der Deutsche. Auch Rang vier im Vorjahr wurmt Vettel noch. Weil er wenige Runden vor Schluss nochmals die Reifen wechseln musste, verlor er den scheinbar sicheren Podestplatz.

Reifenproblematik hält an

Am Sonntag (Live in ORF 1, RTL und Sky) könnten die stark kritisierten Pirelli-Pneus erneut rennentscheidend werden. "Auf einer Strecke wie Montreal, die sehr schnell ist, wird sich ganz bestimmt auch wieder einiges durch die Reifen entscheiden", prognostizierte Vettel. Sein Red Bull hat mit die größten Probleme mit den schnell abbauenden Reifen.

"Wir waren ehrlich gesagt etwas überrascht zu hören, dass wir für Montreal keine neuen Sätze bekommen würden", klagte der Titelverteidiger. Schließlich habe man in den letzten Rennen sehen konnten, "wie schnell sich die Reifen auch ohne große Fremdeinwirkung auflösen können, womit ich auf die Sicherheit anspiele".

Ursprünglich wollte Pirelli in Kanada veränderte Reifen fürs Rennen liefern. Aber nach dem Riesenstreit wegen des Tests mit Mercedes Mitte Mai, den Protesten von Red Bull und Ferrari in Monaco sowie den noch nicht absehbaren Konsequenzen für die Beteiligten stellen die Italiener nun nur im Freitagstraining zwei Sätze pro Fahrer zur Verfügung.

Vettels Konkurrenz zuversichtlich

Vettels schärfste WM-Verfolger Kimi Räikkönen und Fernando Alonso hoffen nach ihren Flops beim Klassiker in Monte Carlo auf eine Wende. "Natürlich haben wir in Monaco auf die Spitze an Boden verloren, aber 21 Punkte Rückstand lassen sich aufholen, besonders, falls Sebastian auch ein schlechtes Wochenende an einem bestimmten Punkt haben sollte", sagte Räikkönen und spielte damit auf den Vorteil seines Lotus bei den Reifen an.

Ferrari-Pilot Alonso erklärte: "In Monaco haben wir eine Etappe verloren, aber nicht die Tour. Wer um die WM mitfahren will, muss sein Risiko dosieren." Der spanische Doppel-Champion relativierte damit die Forderung des Ferrari-Präsidenten Luca di Montezemolo. "Der Grand Prix in Montreal muss die Wende bringen", hatte dieser verfügt.

Tolle Erinnerungen

Red Bull peilt ersten Sieg in Kanada an
epa03258839 British Formula One driver Lewis Hamilton of McLaren Mercedes celebrates after winning the 2012 Canada Formula One Grand Prix at the Gille Villeneuve circuit in Montreal, Canada, 10 June 2012. EPA/ANDREW GOMBERT
Im Gegensatz zum Triple-Champion Vettel haben Alonso (2006) und Räikkönen (2005) in Kanada schon einmal gewonnen. Aber angesichts von 29 Punkten Rückstand auf Vettel (107) könnte Alonso (78) selbst im Fall eines Siegs und eines Ausfalls des Deutschen nicht auf Position eins vorstoßen. Räikkönen (86) hat indes diese Chance.

Der WM-Vierte Lewis Hamilton (62) hat beste Erinnerungen an dieses wegen der tollen Atmosphäre besonders beliebte Rennen. "Ich habe in der Vergangenheit auf dem Circuit Gilles Villeneuve immer gut abgeschnitten und konnte bereits dreimal dort gewinnen, zuletzt in der vergangenen Saison", sagte der Mercedes-Pilot. "Nach Nicos Sieg in Monaco herrscht eine sehr gute Stimmung im Team."

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