Verstappen ist nach vier Siegen in Serie auf dem schnellsten Weg Richtung dritter Weltmeisterschaft in Folge. Mit zuletzt vier Siegen in Folge legt er im großen WM-Rennen ein Höllentempo vor, nur selten hält er inne.
Einen dieser raren Momente stellte die gestrige Medienrunde dar, als Verstappen zu der Bedeutung dieses Rennens gefragt wurde, dem ersten auf dem Red-Bull-Ring seit dem Ableben von Konzerngründer Dietrich Mateschitz im Vorjahr.
„Wir fahren auch, um ihn stolz zu machen und sein Erbe fortzusetzen. Ohne ihn würde ich heute nicht hier sitzen und hätte nicht den Erfolg, den ich habe“, gestand Verstappen.
Ein besonderes Geschenk hatte er dem österreichisch-englischen Rennstall bereits vor zwei Wochen bereitet. Mit dem 100. Grand-Prix-Sieg stieg Red Bull Racing in einen kleinen, aber deshalb umso erleseneren Kreis der Formel-1-Konstrukteure auf.
Als der Formel-1-Gigant Ferrari 1990 seinen 100. Rennsieg einfuhr, war Red Bull, das Getränk, noch nicht einmal auf dem deutschen Markt vertreten. Der heutige Weltkonzern freute sich damals über den Absatz von 1,7 Millionen seiner Dosen pro Jahr. Zuletzt waren es 11,5 Milliarden.
In der Formel 1 war das neuartige Getränk zu jener Zeit bereits aufgetaucht: Gerhard Berger, der erste vom Unternehmen unterstützte Sportler, hatte 1989 die blau-silberne Dose auf das Podium mitgenommen – zum Ärger jenes Champagner-Herstellers, der viel Geld für das Recht bezahlte, das offizielle Siegergetränk zu sein.
Unerreicht: Mercedes
Bemerkenswert ist bis heute das Tempo, mit dem das erst 2005 gegründete Red-Bull-Team zu einer der Allzeitgrößen aufstieg. 14 Jahre sind seit dem Premierensieg vergangen. Nun mag es in diesem Zeitraum zwar deutlich mehr Rennen pro Saison gegeben haben, als etwa in den 1990er-Jahren – dennoch benötigte Red Bull lediglich 355 Rennstarts für das Erreichen der magischen Marke. Zum Vergleich: McLaren musste für 100 Siege 380-mal am Start stehen. Unerreicht ist in dieser Wertung nur Mercedes mit 100 Erfolgen nach bereits 207 Teilnahmen.
Auch aus diesen Statistiken lässt sie sich ablesen, die große Rivalität zwischen den Silberpfeilen und Red Bull, den beiden bestimmenden Rennställen der jüngeren Vergangenheit. 2013, während der ersten Hoch-Phase der Österreicher, hatte Mercedes-Teamchef Toto Wolff noch unmissverständlich klar gemacht: „Dauerhaft ist es nicht akzeptabel, dass ein Brausehersteller 100.000 Mercedes-Benz-Mitarbeitern vor der Nase herum fährt.“ Manche Trends kommen eben immer wieder – nicht nur in der Mode.
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