Rallye-Finale im Waldviertel

Rallye-Finale im Waldviertel
Der letzte Lauf zur österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft besticht mit einem bemerkenswert hohen Schotteranteil
Von Ad Raufer

Mit der Waldviertel-Rallye, Österreichs bedeutendster und international bekanntester Rallye, geht die heimische Staatsmeisterschaft ins Finale. Wobei der achte und letzte Lauf - analog zu den vergangenen drei Jahrzehnten - traditionell den Höhepunkt der jeweiligen Saison markiert.

Obwohl der Klassiker im Norden Niederösterreichs seit 2008 keinen Großsponsor mehr als Namensgeber hat, gelingt es Rallye-Chef Helmut Schöpf trotz finanzieller Probleme immer wieder, attraktive Veranstaltungen auf die Beine zu stellen.

Ein Grund ist, dass der Rallye rund um Horn wegen der enormen regionalwirtschaftlichen Bedeutung hohe Akzeptanz entgegengebracht wird - gut 60.000 Zuschauer sorgen in den Bereichen Gastronomie, Hotellerie, Tankstellen und Autovermietung für klingelnde Kassen und spülen Einnahmen in Millionenhöhe in die Region.

Ein weiterer, weil sich Politik, Behörden, die beteiligten sieben Rallye-Gemeinden mit Horn an der Spitze und die Exekutive nicht als Verhinderer, sondern als Förderer erweisen.

Die Favoriten

Obwohl das Championat spätestens seit der ARBÖ-Rallye im September mit dem dort errungenen Sieg Beppo Harrachs (Mitsubishi Evo IX R4) bereits zugunsten des Niederösterreichers entschieden ist, verspricht die Auseinandersetzung im Waldviertel dennoch zu einem spannenden Krimi zu werden.

Harrach hat heuer fünf von bisher sieben gefahrenen Rallyes gewonnen und folgt damit als Staatsmeister den Spuren seines Vaters Ernst, der die Meisterschaft im Jahr 1990 auf Lancia Delta Integrale gewonnen hat.

Harrachs größter Gegner heißt Raimund Baumschlager (Škoda Fabia S 2000). Der soeben entthronte österreichische Serienstaatsmeister hat im Waldviertel bereits fünf Mal gewonnen und will das aus seiner Sicht eher durchwachsene Jahr mit einem sechsten Erfolg ausklingen lassen.

Offen hingegen ist der Kampf um die letzte Position auf dem Meisterschaftsstockerl, die zwischen dem dreimaligen Waldviertel-Sieger Manfred Stohl (Erdgas-Mitsubishi Evo IX CNG) und Mario Saibel (Mitsubishi) ausgetragen wird. Zum engsten Kreis der Sieganwärter zählt auch der Tscheche Martin Prokop (Ford Fiesta S2000): Gegen den starken WM-Starter, der in der SWRC gegenwärtig an dritter Stelle liegt, wird nur schwer ein erfolgversprechendes Gegenmittel zu finden sein.

Die Sonderprüfungen

Insgesamt stehen 14 selektive Sonderprüfungen auf dem Programm, 7 davon sind teilweise oder sogar völlig neu. Den absoluten Höhepunkt stellen die je zwei Mal gefahrenen Sonderprüfungen 11 und 13 von der Geisterwerkstatt nach Wolfshoferamt morgen, Samstag, 29. Oktober, dar: Die 28 Kilometer lange Königs-SP (Start: 13.35 Uhr und 16.21 Uhr) ist gänzlich neu und besteht zu 50 Prozent aus Schotter und zu 50 Prozent aus Asphalt.

Stichwort Straßenbeschaffenheit: Mit ein Grund, warum die Rallye Waldviertel bei Fahrern und Zuschauern so beliebt ist, liegt am (hohen) Schotteranteil, der knapp 60 Prozent ausmacht.

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