Die Kandidaten für die Nachfolge für Lewis Hamilton bei Mercedes

Die Kandidaten für die Nachfolge für Lewis Hamilton bei Mercedes
Teamchef Toto Wolff hat die Qual der Wahl und betont: "Jeder Rennfahrer träumt davon, einen roten Rennoverall zu tragen."

Der überraschende Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari macht Ende 2024 eines der begehrtesten Cockpits der Formel 1 frei. Bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolger für den Superstar hat Mercedes diesmal immerhin mehr Vorlauf als nach dem Blitzrücktritt von Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg im Dezember 2016. Damals standen die „Silberpfeile“ gewaltig unter Zeitdruck, schließlich wurde der Finne Valtteri Bottas von Williams abgeworben.

„Wir akzeptieren die Entscheidung von Lewis, sich einer neuen Herausforderung zu stellen, und uns bieten sich gleichzeitig aufregende Möglichkeiten für die Zukunft“, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Eine Entscheidung hat er noch nicht getroffen, auch die Frage, ob es ein Rookie oder ein erfahrener Pilot wird, ist noch offen. „Vielleicht müssen wir etwas Mutiges machen“, sagte der Wiener am Freitag in einer digitalen Pressekonferenz.

„Ich möchte jetzt keinen romantischen Gedanken verfolgen, weil ich noch nicht darüber nachgedacht habe mit meinen Kollegen, was denn das ideale Driver-Lineup für uns 2025 wäre“, betonte Wolff auf eine spezifische Nachfrage nach Sebastian Vettel oder Mick Schumacher. Mit Vettel habe er weiter guten Kontakt und auch am Donnerstag mit dem viermaligen Weltmeister kommuniziert. „Aber nicht, dass er wieder fährt“, erzählte Wolff.

In der Frage nach der Besetzung des frei werdenden Cockpits betonte Wolff auch die Bedeutung von George Russell, der seit 2022 an der Seite von Hamilton fährt. „George zu haben, ist großartig für das Team“, sagte der 52-Jährige: „Zu wissen, dass wir einen Fahrer solcher Qualität haben, macht die Wahl des zweiten Fahrers sehr angenehmen.“ Wolff kann nun in Ruhe mehrere Optionen prüfen. Darunter sind auch ehemalige Weltmeister.

Fernando Alonso (42): Kaum ein Formel-1-Fahrer ist so schnell wie der Spanier, kaum einer so gerissen. Auch mit 42 Jahren rast Alonso noch immer dem Traum von seinem dritten WM-Titel hinterher. Der Start mit Aston Martin war verheißungsvoll, doch ab Mitte der Saison wurde der von einem Mercedes-Motor angetriebene Wagen immer mehr abgehängt. Dennoch schaffte es Alonso auf Platz vier der WM-Wertung. Zeigt Aston Martin 2024 Titelpotenzial? Zumindest versteht sich der eigenwillige Asturier mit George Russell. Silvester feierte Alonso unter anderen mit dem Briten und dessen Freundin Carmen.

Carlos Sainz (29): Der Spanier wäre frei ab 2025. Ob Carlos Sainz aber der Richtige für Mercedes ist? In bisher drei Jahren bei Ferrari an der Seite von Charles Leclerc lieferte er immerhin das eine oder andere Highlight, zum Beispiel bei seinem Sieg in Singapur. Der frühere Mercedes-Zögling Esteban Ocon (27) von Alpine ist ein anderer möglicher Kandidat. Teamchef Toto Wolff sah einst in dem Franzosen einen „Superstar der Zukunft“.

Sebastian Vettel (36): Der viermalige Weltmeister hatte Ende 2022 genug. Vettel freute sich nach zwei enttäuschenden Jahren mit Aston Martin, mehr Zeit für die Familie und eigene Pläne zu haben, ganz ohne das streng durchgetaktete Formel-1-Leben. Mercedes könnte für den Privatier aber reizvoll sein. Vettels Idol Michael Schumacher hatte von 2010 bis 2012 auch eine Rückkehr in die Formel 1 beim Werksteam gegeben. „So etwas kann man nie ausschließen, aber irgendwann ist die Zeit vorbei“, meinte Vettel im vergangenen Jahr zu einem Comeback.

Oder gelingt Mercedes selbst eine Sensationsnachricht? Mit Max Verstappen (26) zum Beispiel? Wolff schätzt den dreimaligen Weltmeister, aber Verstappen fährt für Branchenprimus Red Bull - und hat noch einen Vertrag bis Ende 2028. In die Verlosung dürfte auch der hochbegabte Lando Norris (24) geraten. Der Engländer hat zwar erst kürzlich einen neuen langfristigen Kontrakt bei McLaren unterzeichnet, doch Ausstiegsklauseln sind bei solchen Verträgen nicht unüblich.

Supertalent Kimi Antonelli (17) gehört aktuell dem Nachwuchskader von Mercedes an, er wurde heuer in die Formel 2 befördert. Das Formel-1-Engagement könnte in einem Jahr für den Italiener aber noch zu früh kommen.

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