MotoGP: Quartararo siegt, Ducati scheitert, Espargaró verzählt sich

Bärenstark: Fabio Quartararo unterstrich seine Klasse
Der Titelverteidiger feiert den zweiten Saisonerfolg, beide Werkspiloten von Ducati scheiden nach Stürzen aus.

So hatte sich Ducati den Grand Prix von Katalonien in Montmeló vor den Toren Barcelonas ganz und gar nicht vorgestellt: Die PS-Boliden von Johann Zarco, Fabio di Giannantonio und Jorge Martin starteten aus der zweiten Reihe ins MotoGP-Rennen am Pfingstsonntag und hätten dem französischen WM-Titelverteidiger auf seiner Yamaha das Leben schwer machen sollen – allein, Fabio Quartararo war einmal mehr nicht zu biegen: Schon am Start überholte er Pole-Mann Aleix Espargaró und ward danach nur noch von hinten zu sehen.

Dahinter entwickelten sich Dramen: Der Japaner Takaaki Nakagami (Honda) stürzte auf der Bremse vor Kurve eins und riss den italienischen Ducati-Werksfahrer Francesco Bagnaia und den Spanier Alex Rins (Suzuki) zu Boden, für das Trio war das Rennen zu Ende. Nakagami prallte beim Abflug mit dem Helm gegen das Hinterrad von Bagnaia, worauf das Visier abgerissen wurde, ließ sich später im Medical Center untersuchen und wurde schließlich auch noch ins Spital gebracht.

MotoGP: Quartararo siegt, Ducati scheitert, Espargaró verzählt sich

Wilde Szenen nach dem Start: Takaaki Nakagami (Mitte) riss Alex Rins (re.)  und Francesco Bagnaia (li.) zu Boden

Noch mehr Stürze

Danach landete Marco Bezzecchi (ITA/VR46-Ducati) im Kiesbett, sein Landsmann Enea Bastianini  stürzte ebenso wie Fabio di Giannantonio, womit beide Maschinen von Gresini-Ducati aus dem Rennen waren. So war der Australier Jack Miller an diesem eigenwilligen Renntag der Einzige, der eine Werks-Ducati ins Ziel brachte – auf Platz 14.

Ein ganz besonderes Hoppala leistete sich Aleix Espargaró: Der Lokalmatador winkte eingangs der letzten Runde schon ins Publikum und reduzierte das Tempo  – und musste dann zur Kenntnis nehmen, dass er Mist gebaut hat. Der katalanische Aprilia-Pilot hatte sich verzählt und dachte, er sei schon als Zweiter durchs Ziel gefahren. Auf Platz sechs zurückgefallen, fiel ihm sein Irrtum dann auf, doch der Fehler war kaum mehr zu beheben, immerhin wurde es noch der fünfte Rang. Espargaró verzog sich danach in die Box und kauerte wie ein Häuflein Elend am Boden.

Platz zwei holte sich mit 6,473 Sekunden Rückstand auf den Sieger der Spanier Jorge Martin vor seinem französischen Pramac-Ducati-Kollegen Johann Zarco (+8,385). Jubel und Applaus aber gebührten Fabio Quartararo, der mit seinem zweiten Saisonerfolg den Vorsprung in der WM-Wertung weiter ausbaute. 22 Punkte liegt der Franzose nun vor Aleix Espargaró, Enea Bastianini hat als Dritter bereits 53 Punkte Rückstand. Und Francesco Bagnaia musste Johann Zarco WM-Platz vier überlassen. Dem Ducati-Piloten fehlen nun bereits 66 Punkte auf Fabio Quartararo.

Ein unglaubliches Rennen

"Ich hatte von Beginn an ein gutes Gefühl. In der ersten Kurve wollte ich unbedingt Erster sein, das hat geklappt", sagte Fabio Quartararo. "Es war ein unglaubliches Rennen." Zumal sich der 23-Jährige auf etwas ganz anderes eingestellt hatte: "Mugello und Katalonien hätten auf dem Papier eigentlich schwierige Rennen für uns sein müssen. Dass ich diese beiden Rennen als Zweiter und als Erster beendet habe, ist einfach großartig."

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