Die schrägen Typen begeben sich wieder in Schräglage. Die MotoGP startet die Saison in Katar mit dem Qualifying am Samstag (12.40 Uhr MEZ/live ServusTV), Weltmeister Francesco Bagnaia, der Beste der letzten beiden Jahre, gilt wieder als Favorit Nummer 1. Im ersten freien Training kam er nur auf Rang zehn, Kontrahent Jorge Martin war der Schnellste. Überraschen konnten Rookie Acosta (3.) und Altstar Marquez (4.).
Wer sind die Favoriten?
Weltmeister und Titelverteidiger Francesco Bagnaia, der seinen Ducati-Vertrag verlängerte, wird wohl wieder das Maß aller Dinge sein, der Titel wird über ihn führen. Der größte Herausforderer ist wie schon im vergangenen Jahr Jorge Martin, der am Ende der Weltmeisterschaft nur knapp den Kürzeren gezogen hat. 2024 wird seine letzte Saison im Pramac-Team sein.
Einer der acht Ducati-Piloten sollte den Titel holen, was für den italienischen Rennstall der dritten WM-Erfolg in Serie, der vierte insgesamt wäre. Zum erweiterten Favoritenkreis zählen auch Enea Bastianini und Marco Bezzecchi.
Wie stark ist KTM?
Im vergangenen Jahr mauserte sich KTM zum ersten Verfolger von Ducati und beendete die Saison auf Platz zwei der Herstellerwertung. Entsprechend hoch sind die Erwartungen. Brad Binder, Jack Miller, Pedro Acosta und Augusto Fernandez sollen die acht Fahrer starke Ducati-Armada mehr als nur ärgern. „Wir sind zufrieden, denn wir konnten in allen Bereichen Fortschritte erzielen, in denen wir uns verbessern wollten. Die Fahrer waren sehr zufrieden“, sagt KTM-Sportchef Pit Beirer.
KTM will an der Spitze anklopfen. „Die Hoffnung und Motivation ist es, die Ducatis permanent ärgern zu können – und zwar Tag und Nacht. Das haben wir uns vorgenommen.“ Und ganz nebenbei zeigte der Rennstall Marc Márquez den Auspuff, indem man verkündete, dass für den Superstar künftig kein Platz bei KTM frei sei. Der Ducati-Vertrag des Spaniers läuft nur ein Jahr, in der Vergangenheit wurde er immer wieder mit KTM in Verbindung gebracht. Eine ernsthafte Absage oder doch nur Schattenboxen?
Wie stark ist Superstar Marc Márquez wirklich?
Wo der Spanier nach dem Wechsel von Honda zu Ducati wirklich steht, wird sich erst im Ernstfall weisen. Beim Gresini-Team fährt er eine 2023er-Desmosedici. Der einstige Seriensieger wird wohl erst im Laufe der Saison so richtig in Schwung kommen mit seinem neuen Arbeitsgerät. Die ersten Tests offenbarten, dass er aktuell noch nicht ganz vorne mitfahren wird können.
Was ist neu 2024?
Der GP von Aragon feiert ein Comeback, erstmals wird auch in Kasachstan gefahren. In Österreich macht die MotoGP von 16.-18. August Halt.
In der Aufwärmphase zur neuen Saison ging es um das Gewicht. Nicht jenes der Motorräder, sondern die Last, die die Fahrer mitbringen. Das gilt vor allem in der „leichten“ Moto3. In der MotoGP-Klasse gelten andere Regeln und Umstände. Das Mindestgewicht der Rennmotorräder liegt bei 158 Kilo. Über den Daumen gepeilt ist der durchschnittliche Fahrer 170 Zentimeter groß und 65 Kilogramm schwer.
Im Fahrerlager von Katar sorgten einige Piloten mit Aussagen zu ihren „neuen“ Gewichten für große Augen. Allen voran der Verlust von vier Kilo bei Maverick Viñales. Aber auch der um zwei Kilo leichtere, nun 60 Kilo schwere Brad Binder brachte die Debatte ins Rollen. Einige Fahrer gingen auf den verstärkten Trend zur Diät ein. Wenn schon an den Motorräder geschraubt und an jedem kleinsten Detail getüftelt wird, dann müssen auch die Fahrer nachziehen.
Auch heuer wird der Reifendruck wieder ein Thema sein. Die Regel besagt, dass ein Fahrer mindestens 60 Prozent eines Rennens mit 1,80 bar unterwegs sein muss. Am Saisonende 2023 hagelte es dadurch massenweise Verwarnungen und auch Strafen. Es wurde angekündigt, ab 2024 direkt Disqualifikationen auszusprechen. Doch es wird nur Zeitstrafen geben.
Kommentare