MotoGP: Dovizioso ringt Marquez im Regen nieder

Dovizioso hielt Marquez am Ende knapp hinter sich.
Im strömenden Regen von Motegi lieferten sich die beiden WM-Rivalen ein erbittertes Duell - mit dem besseren Ende für den Italiener.

Eigentlich sah es nicht danach aus, als könne Andrea Dovizioso am Japan-Wochenende der MotoGP eine ernsthafte Gefahr für WM-Leader Marc Marquez darstellen. Bei strömendem Regen musste Dovizioso das Rennen als Neunter in Angriff nehmen, sein Honda-Rivale kam von Platz drei. Aber der Italiener stellte das Rennen mit einem wahren Meisterstück auf den Kopf.

Johann Zarco, der am Samstag sensationell die Poleposition erobert hatte, musste schon beim Start die Führung abgeben. Zunächst sah es nach einem Dreikampf zwischen Marquez und den beiden Ducati-Piloten Jorge Lorenzo und Danilo Petrucci aus, aber von hinten arbeitete sich Dovizioso heran. Wie ein Hai durchs Wasser pflügte der WM-Zweite durchs Feld. Unterdessen jagte Marquez dem im Regen immer starken Petrucci die Führung ab, Dovizioso preschte kurz danach ebenfalls vorbei.

Episches Duell um den Sieg

Was folgte, war ein Duell wie schon in Spielberg: Ständig wechselte die Führung zwischen dem Honda-Star und dem Ducati-Piloten. Erst in der letzten Runde gelang Dovizioso das entscheidende Manöver - und das auf dramatische Weise: Nach einem Rutscher von Marquez quetschte er sich vorbei, aber der Spanier konterte. In der allerletzten Kurve fand aber Dovizioso die bessere Linie, presste sich vorbei und hielt Marquez bis zur Ziellinie hinter sich. In der WM macht Dovizioso das Rennen wieder spannend: Drei Runden vor Schluss liegt Marquez elf Punkte vor dem Italiener, deren 75 sind noch zu vergeben.

Enttäuschend verlief das Rennen hingegen für KTM: Der österreichische Rennstall, der sich am Samstag mit den Startplätzen sieben und acht noch über das beste Qualifying der Saison gefreut hatte, musste im Rennen mit einem elften Platz von Pol Espargaro zufrieden sein. Bradley Smith rutschte auf Rang 17 nach hinten. Auch Yamaha erlebte ein Wochenende zum Vergessen. Polesitter Zarco kam über Rang acht als bester Yamaha-Pilot nicht hinaus, unmittelbar dahinter klassierte sich Werksfahrer Maverick Vinales. Der nach einem Beinbruch noch angeschlagene Valentino Rossi schied ebenso aus wie Kohta Nozane, der den am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankten Jonas Folger ersetzte.

Moto2: Triumph für Alex Marquez

Was dem großen Bruder nicht gelang, das erledigte der jüngere (wenn auch größer gewachsene) Alex Marquez: Im Regen von Motegi zu gewinnen. Der Spanier hielt in der Moto2-Klasse seine Rivalen in Schach und sicherte sich am Ende einen souveränen Sieg vor den beiden Überraschungsmännern Xavi Vierge und Hafizh Syahrin. WM-Leader Franco Morbidelli wurde zwar nur Achter, baute seinen WM-Vorsprung aber dennoch aus, weil Tom Lüthi über Rang elf nicht hinauskam.

In der Gesamtwertung liegt Morbidelli drei Rennen vor dem Ende 24 Zähler vor Lüthi. Nicht mehr im Titelkampf mit dabei ist hingegen der Tagessieger Alex Marquez, der als WM-Dritter bei noch 75 zu vergebenden Punkten 76 Zähler Rückstand auf Morbidelli hat.

In der Moto3 arbeitete sich Romano Fenati in der Gesamtwertung noch einmal an Joan Mir heran. An der Spitze eines italienischen Dreifacherfolges vor Niccolo Antonelli und Mario Bezzecchi, die aber beide mit Respektabstand auf Fenati die Zielflagge sahen, holte der Honda-Fahrer das Punktemaximum im Regen von Japan - WM-Leader Mir blieb hingegen ohne Punkte und muss nach dem schon so gut wie sicher scheinenden Triumph noch einmal um den Titel zittern.

Anstatt den Titel in Japan bereits zu fixieren, schmolz das Punktepolster des Spaniers auf 55 Punkte. Fenati darf sich in den verbleibenden drei Rennen aber keine Fehler erlauben und muss zugleich auf weitere Patzer des WM-Leaders hoffen.

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