Hamilton vor Premiere in Saudi-Arabien: "Wird nicht die Welt verändern"

Hamilton vor Premiere in Saudi-Arabien: "Wird nicht die Welt verändern"
Erstmals wird in Saudi-Arabien gefahren. Der Brite war im Training der Schnellste - und sprach das Thema Menschenrechte an.

Lewis Hamilton tut, was man sich von ihm erwartet. Vor dem Grand Prix von Saudi-Arabien in Jeddah äußerte der Brite sein Unbehagen deutlich. „Es ist nicht meine Entscheidung, hier zu sein. Der Sport hat die Entscheidung getroffen, hier zu sein“, sagte der erste und einzige schwarze Formel-1-Pilot. „Ich halte es für unsere Pflicht, das Bewusstsein für gewisse Themen zu stärken, vor allem Menschenrechte.“

Klares Zeichen

So wird der 36-Jährige auch in Saudi-Arabien seinen neuen Helm in Regenbogen-Lackierung tragen. Er möchte damit die LGBTQIA+-Community auf der arabischen Halbinsel unterstützen. Hamilton weiß aber auch: „Nur weil ich den Helm wechsle, wird das nicht die Welt verändern.“ Er hoffe aber, zumindest das Bewusstsein schärfen zu können.

Die Veranstalter versuchen zu beschwichtigen. Prinz Chalid bin Sultan al-Faisal, der Präsident des Motorsportverbands, hatte schon im Sommer erklärt: „Menschenrechte sind für uns sehr wichtig, nicht nur in Bezug auf die Formel 1, sondern auch in Bezug auf unser Königreich und die Menschen, die hier leben.“

Klar ist aber auch, dass die Formel 1 ein Geschäft ist. 900 Millionen US-Dollar (796 Mio. €) bekommt die Rennserie für zehn Jahre im Wüstenstaat. Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali sagt, dass sich Länder wie Katar und Saudi-Arabien nun für die Formel 1 entschieden hätten, nun gäbe es keine Ausreden mehr: „Sie haben den Weg des Wandels eingeschlagen."

Spannendes Duell

Anzunehmen ist außerdem, dass der spannende Kampf um den WM-Titel die Diskussionen um Menschenrechtsverletzungen rasch in den Schatten stellen wird. Nur noch acht WM-Punkte liegt Hamilton hinter Max Verstappen – und der schnelle Stadtkurs in Jeddah sollte eher Hamilton mit dem Mercedes entgegen kommen.

27 Kurven sind auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zu absolvieren, die in nur sieben Monaten errichtet wurde. Auslaufzonen gibt es kaum, Fehler enden zumeist in der Leitplanke. Einem spannenden Rennen steht nicht viel im Wege.

Im ersten Training am Freitagnachmittag war Hamilton in 1:29,786 der Schnellste. Nur fünf Hundertstelsekunden langsamer war WM-Rivale Verstappen.

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