Legenden-Rennen: Ein Arm, ein Ohr, ein Auge

Familientreffen: Formel-1-Fahrer Vettel, Lauda, Berger und Marko (von links).
Die nicht mehr ganz so fitten österreichischen Formel-1-Stars drehten ein paar Runden.

Der Ferrari von Gerhard Berger war nie der Inbegriff von Zuverlässigkeit. In den 57 Rennen für die Scuderia von 1987 bis 1989 fiel der Tiroler 26-mal aus, zumeist mit Motorschaden. Auch gestern streikte der 88er-Ferrari. Berger musste für die "Parade der Legenden" in den Lotus von Jochen Rindt steigen. "Es war ein unglaubliches Erlebnis, den Lotus fahren zu dürfen", sagte der 54-Jährige. "Ich hätte nie gedacht, wie viel Leistung dieses alte Auto hat." Berger war nach seinem Skiunfall im Winter gehandicapt, das Gefühl in seiner Hand ist immer noch nicht zurückgekehrt. "Irgendwie ist das mit dem Schalten gegangen. Wir Alten sind halt nicht mehr ganz fit: Ich mit einem Arm, Helmut Marko mit einem Auge und Niki Lauda mit einem Ohr."

Jochen Rindt wurde 1970 nach seinem Tod Weltmeister. Der dreifache Weltmeister Niki Lauda und alle noch lebenden Piloten aus Österreich drehten gestern ein paar Runden mit den Fahrzeugen von damals.

Von den 95.000 Zuschauern am meisten bejubelt wurde Lauda (65), der sich in seinen Ferrari aus dem Jahr 1976 zwängte – zum ersten Mal seit Herbst 1976, als er im Regen von Japan ausstieg und die Weltmeisterschaft damit aufgab. "Für mich waren das jetzt ein paar perfekte Runden", sagte der Wiener, der die Fans auf der Start-Ziel-Geraden mit dem Klang des Zwölfzylinders begeisterte. "Ich habe eine riesige Hetz gehabt."

Red-Bull-Berater Helmut Marko (71) drehte mit dem BRM aus dem Jahr 1972 seine Runden. "Das Auto ist nicht perfekt gelaufen. Aber es war ein fantastisches Erlebnis, vor so vielen Fans hier in Österreich zu fahren."

Dieter Quester (75) war nur ein Formel-1-Start vergönnt, am 18. August 1974 wurde er auf dem Österreichring Neunter. 40 Jahre später gab er mit seinem 74er-Surtees ein Comeback.

Der im Langstreckensport immer noch aktive Alexander Wurz (40) pilotierte seinen 98er-Benetton, Patrick Friesacher (33) den im Jahr 2005 unterlegenen Minardi und Christian Klien (31) den ersten Red Bull aus demselben Jahr.

Bilder aus Spielberg

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