Verliert die Formel 1 ihren Superstar Lewis Hamilton?

Formula One Grand Prix Emilia Romagna
Der Brite weiß nicht, ob er "nächstes Jahr überhaupt da sein wird" und heizt damit neue Spekulationen an.

"Ich weiß nicht einmal, ob ich selber nächstes Jahr hier sein werde, also beschäftigt mich das nicht wirklich", lautete Lewis Hamiltons Antwort darauf, ob denn die Zukunft Toto Wolffs einen Einfluss auf seine eigene haben könnte. Der Mercedes-Teamchef hatte vor dem Formel-1-Rennen in Imola laut über seinen Abschied nachgedacht. Gerüchten zufolge könnte der Wiener dem Weltmeister-Team in anderer Funktion erhalten bleiben. Das kann Hamilton gewiss nicht. Für den Superstar kann es bei Mercedes nur eine Stelle geben. 

Der Vertrag des Briten mit dem Werksteam läuft am Jahresende aus, er pokert um einen neuen - und hält sich seine Zukunft in der Formel 1 weiter offen. "Ich wäre gern hier nächstes Jahr, aber es ist nicht garantiert", sagte der 35-Jährige am Sonntag nach seinem Sieg in Imola. Schon in zwei Wochen in der Türkei kann er seinen siebenten WM-Titel einfahren und die Bestmarke von Michael Schumacher einstellen.
 

"Nichts ist sicher im Leben"

"Es gibt vieles, was mich am Leben danach reizt. Die Zeit wird es zeigen", sagte der WM-Spitzenreiter. Wolff rechnet indes mit einer Einigung auf eine weitere Zusammenarbeit, sobald das Titelrennen endgültig entschieden ist. "Es fühlte sich für uns beide bisher nicht wie der richtige Moment an, bevor diese Titel erledigt sind", sagte der Österreicher. Die Konstrukteurs-WM hat sich Mercedes am Sonntag beim Grand Prix der Emilia-Romagna endgültig gesichert.

Gänzlich ausschließen wollte Wolff einen plötzlichen Abschied Hamiltons aber nicht. "Nichts ist sicher im Leben, so lange es keine Unterschrift gibt", sagte der 48-Jährige. "Ich glaube und hoffe nicht, dass das passiert", fügte Wolff hinzu.

Hamilton fährt seit 2013 für Mercedes. Seit mittlerweile 14 Jahren ist der ein Teil des Formel-1-Zirkus. Wie lang das noch der Fall sein wird, scheint nun völlig offen zu sein.

"Wir haben einige tiefe Gespräche geführt, Toto und ich, so dass ich mir dessen bewusst bin, wie er denkt - auch nachdem wir dieselbe Bürde tragen. Ich bin hier lange, lange Zeit. Ich kann definitiv nachvollziehen, dass man etwas kürzer treten will und sich mehr der Familie und solchen Sachen widmen möchte", erklärte Hamilton in Imola und heizte damit Spekulationen an. 

Lewis Hamilton kann schon beim nächsten Rennen in der Türkei in zwei Wochen zum siebenten Mal Formel-1-Weltmeister werden. Dafür müsste der Brite nach dem viertletzten Saisonlauf mindestens 78 Punkte Vorsprung auf seinen Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas haben. Nach seinem Sieg in Imola am Sonntag liegt Hamilton 85 Zähler vor dem Finnen. Bei Punktgleichheit entscheidet die Zahl der Siege. Hier kann Bottas Hamilton nicht mehr einholen.

So wird Hamilton schon in Istanbul Weltmeister:

- wenn er mindestens Zweiter wird und Bottas nicht mit der schnellsten Rennrunde gewinnt

- wenn er mindestens Vierter wird und Bottas höchstens Zweiter

- wenn er Fünfter wird und Bottas höchstens Dritter

- wenn er Sechster wird und Bottas als Dritter nicht die schnellste Rennrunde fährt

- wenn er Siebenter wird und Bottas höchstens Vierter

- wenn er Achter wird und Bottas höchstens Fünfter

- wenn er mindestens Zehnter wird und Bottas als Sechster nicht die schnellste Rennrunde fährt

- wenn Bottas höchstens Siebenter wird

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