Vettel kreist in seiner eigenen Umlaufbahn

Allein auf weiter Flur: Sebastian Vettel dominierte in Belgien nach Belieben – der Red-Bull-Pilot steht vor seinem vierten WM-Titel.
Unaufhaltsam steuert Sebastian Vettel WM-Titel Nr. vier entgegen. In Monza stehen die Jäger unter Druck.

Bernie Ecclestone mag Sebastian Vettel. Der Chefvermarkter lädt den Chefpiloten seiner Königsklasse schon mal zu einer Partie Backgammon in sein rollendes Büro an der Rennstrecke ein. Doch eigentlich müsste der 82-jährige Engländer den 26-jährigen Deutschen hassen.

Vettel ist schlecht fürs Geschäft, Ecclestones Geschäft. Wenn Spitzensport von Veränderung lebt, dann ist Sebastian Vettel ein Killer. Acht Rennen vor der großen Zielflagge ist der Vorsprung des Red-Bull-Piloten in der WM auf 46 Punkte angewachsen. „Vettel ist auf der Flucht“, erkannte auch die italienische Zeitung Tuttosport (zu den Pressestimmen) nach dessen Sieg beim Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps am Sonntag.

Noch schöpfen die Jäger Hoffnung, allen voran der neue WM-Zweite Fernando Alonso: „Es sind noch acht Rennen, da kann viel passieren.“ Muss es auch. Denn für den Spanier spricht trotz der Beschleunigung in Belgien (von Startplatz neun auf Endrang zwei) wenig: Weder 2012 noch 2011 konnte Alonso eines der letzten acht Rennen gewinnen, Vettel hingegen siegte neun Mal.

Dazu kommt die aktuelle Performance von Vettel und seinem Dienstwagen. Der RB9 dürfte während der Sommerpause seine letzten beiden Schwächen losgeworden sein: Sowohl beim Top-Speed auf den Geraden als auch beim Reifenverschleiß fuhr Red Bull in Belgien mit Mercedes, Ferrari und Lotus auf Schnauzenhöhe.

Selbstbewusst

Sebastian Vettel ist daher auch beim Rennen auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Monza in zwei Wochen der Favorit. Selbstbewusst gab sich das Team in Person von Motorsportberater Helmut Marko bereits vor Belgien: „Wenn Vettel auch nach den Rennen in Spa und Monza einen Vorsprung hat, ist die WM vorentschieden“, sagte der Grazer. „Denn dann kommen die Red-Bull-Strecken.“

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