Formel-1-Team Force India droht der Konkurs

Die Lage beim indischen Rennstall soll "kritisch" sein, ein Konkurs während der Sommerpause ist nicht ausgeschlossen.

Womöglich muss die Formel 1 nach der Sommerpause auf zwei Autos verzichten: Englischen Medienberichten zufolge steht der indisch-britische Rennstall Force India vor dem Konkurs, schon nach dem Ungarn-GP am Wochenende könnten beim Team von Vijay Mallya die Lichter ausgehen.

Force India schrammte in der Vergangenheit mehrmals knapp an der Insolvenz vorbei, musste in der Vergangenheit immer wieder Vorschüsse von den Rechteinhabern der Formel 1 erbetteln, um den Winter zu überstehen. Diesmal scheint es aber vorbei zu sein: Spekulationen zufolge könnte der kanadische Milliardär Lawrence Stroll das Team kaufen und dann - wohl unter neuem Namen - weiterbetreiben.

Erst Anfang 2017 hatte der Einstieg des österreichischen Sponsors BWT bei Force India die Gerüchte über einen nahenden Verkauf des Teams angeheizt. Sollte Stroll Sr. tatsächlich zuschlagen, ist davon auszugehen, dass Sohn Lance vom Williams-Team zu Force India wechselt. Dann droht der Formel 1 schon im Sommer ein heiteres Sesselrücken: Bei Williams gibt es mehrere Kandidaten auf das dann freie Cockpit, darunter auch Testfahrer Robert Kubica.

"Silly Season" liegt auf Eis

Bei Force India würde dann wohl Esteban Ocon abwandern - Renault hat eine Option auf den Franzosen, der kommende Saison Carlos ersetzen soll. Im Falle einer Insolvenz könnte sich diese Wachablöse beschleunigen, Sainz müsste dann die restliche Saison bei Toro Rosso bestreiten. Dort wäre Brendon Hartley dann sein Cockpit los.

Vorerst tut sich auf dem Fahrermarkt aber erstaunlich wenig - zum Einen wartet alles darauf, dass eine Entscheidung über die Zukunft von Force India fällt; zum Anderen hat der tragische Tod von Sergio Marchionne auch die Fahrerbewegungen im Ferrari-Umfeld zum Erliegen gebracht. Das liegt auch daran, dass in der Post-Marchionne-Ära ungewiss ist, wie es mit dem Alfa-Romeo-Sponsoring bei Sauber weitergeht.

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Sergio Marchionne (li.) brachte Charles Leclerc (Mitte) bei Sauber in der Formel 1 unter.

Marchionne hatte den Deal mit Sauber auch eingefädelt, um für Ferraris Nachwuchstalente einen Sitz in der Formel 1 zu sichern, ähnlich wie Red Bull es bei Toro Rosso pflegt. Charles Leclercs Aufstieg zu Ferrari für 2019 schien schon fixiert, ist nach dem Führungswechsel bei Ferrari aber plötzlich wieder ins Wackeln geraten. Stattdessen könnte Leclercs Weg zu Haas F1 führen, seinen Platz bei Alfa Romeo dürfte Antonio Giovinazzi übernehmen.

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