Leclerc gewinnt für Ferrari das Heimrennen in Italien

Charles Leclerc im Ferrari auf dem Weg zum Sieg
Die Scuderia überlistete die Konkurrenz mit einer überraschenden Boxenstrategie. Der Monegasse triumphierte in Monza.

Was gibt es Schöneres für einen Formel-1-Fahrer, in einem Ferrari den Grand Prix von Italien zu gewinnen? Mit nur einem Boxenstopp gewann Charles Leclerc überraschend den Formel-1-Grand-Prix in Monza. Es war der zweite Sieg für Leclerc in diesem Jahr. Das erste Rennen gewann er in seiner Heimatstadt Monaco. 

„Diese Emotionen in den letzten vier Runden ... Da ist es auf den Tribünen schon richtig abgegangen“, sagte der Sieger. „Ich habe die zwei wichtigsten Rennen des Jahres gewonnen. Für Ferrari hier zu gewinnen, ist unglaublich.“ Und in Richtung der Fans:  „Ich habe euch von der ersten Runde an gespürt. Ich bin stolz auf euch.“ 

Die Ränge zwei und drei gingen an die favorisierten McLaren-Fahrer. Diesmal war Oscar Piastri schneller als Lando Norris

Wieder einmal hatte Poleposition-Mann Norris Probleme in der ersten Runde. Zwar erwischte er diesmal den Start gut, doch Teamkollege Piastri zwängte sich in der ersten Schikane durch. Auch Leclerc schlüpfte vorbei. 

Ferrari hatte die beste Taktik

Bei großer Hitze und auf dem neuen, dunklen Asphalt hatten die meisten Fahrer mit einem hohen Reifenverschleiß zu kämpfen. Auch der favorisierte Norris wunderte sich, weshalb sein Vorderreifen so schnell abbaute. 

Doch Ferrari riskierte und ließ beide Fahrer nur einmal an die Box kommen. Während Carlos Sainz von den McLaren-Piloten noch überholt wurde, rettete Leclerc wenige Sekunden Vorsprung ins Ziel. 

Leclerc gewinnt für Ferrari das Heimrennen in Italien

Nichts mit dem Sieg zu tun hatte WM-Leader Max Verstappen. Der Niederländer kam auf Rang sechs, Teamkollege Sergio Pérez wurde Achter. Die Mannschaft steckt tief in der Krise. „Wir müssen viele Sachen am Auto ändern, sonst  verlieren wir noch alles“, sagte der dreifache Weltmeister, dessen Vorsprung in der Gesamtwertung auf Norris nur noch  62 Punkte beträgt. „Ich bin der Motivator, aber ich kann das Auto nicht selbst designen. Beide Meisterschaften sind jetzt gefährdet.“ 

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko konnte sich nur noch damit trösten, dass es noch schlimmer hätte kommen können. Immerhin ging der Sieg nicht an Norris:  „Es freut uns, dass Ferrari mit einer mutigen aber erfolgreichen Strategie gewonnen hat. Wir wissen, dass wir massive Probleme haben. Wir müssen zurückgehen und den Punkt finden, wo wir technisch falsch abgebogen sind.“ 

Ein peinlicher Fehler passierte der Boxencrew von Daniel Ricciardo. Der Australier kam rein und hatte eine 5-Sekunden-Strafe abzusitzen. Doch ein Mechaniker berührte das Auto. Die Folge war ein weiterer Penalty von 10 Sekunden. 

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