Drei Monate Angst für Ferrari-Boss Marchionne

Sergio Marchionne: "Ich werde in jeder Abteilung ein Foto von Mercedes aufhängen lassen".
"Wir haben die Meisterschaft oft im Winter verloren", sagt Sergio Marchionne.

Ferrari-Chef Sergio Marchionne weiß um die Bedeutung der kommenden Monate bis zum Beginn der Formel-1-WM 2016. Und er gab am Montag in Maranello offen zu, Angst zu haben. "Wir haben die Meisterschaft oft im Winter verloren. Wir müssen jetzt drei Monate mit der Angst leben, dass unsere Konkurrenten eine bessere Arbeit gemacht haben könnten", erklärte der 63-Jährige laut der Website Gazzetta.it.

Doch Teamchef Maurizio Arrivabene meinte, das sei ein positiver Schrecken. "Diejenigen, die sagen, sie hätten keine Angst, laufen dann bei Problemen als Erste davon. Ich werde in jeder Abteilung ein Foto von Mercedes aufhängen lassen", kündigte Arrivabene an. Die Silberpfeile haben die Königsklasse in den vergangenen zwei Jahren dominiert.

Zufriedenstellende Bilanz

Die Saison 2015 bilanzierte Marchionne nach Rang zwei in der Konstrukteurs-WM und den Plätzen drei und vier für Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen als zufriedenstellend. "Vor allem, wenn man bedenkt, von wo wir gestartet sind und was wir noch besser hätten machen können. Denn einige Fehler haben wir schon begangen", sagte der Boss von Fiat Chrysler Automobiles. Vettel streute er aber für dessen Einsatz im ersten Jahr Rosen. "Fernando Alonso ist am Ende des Engagements kein so großer Ferrarista gewesen wie Vettel zu Beginn dieses Jahres."

Die Hoffnung Ferraris für 2016 lebt auch beim Chef. "Die WM gewinnen? Das wäre die beste Idee", betonte Marchionne. Ferrari habe die technische Kapazität sowie finanzielle und personelle Ressourcen, um das große Ziel ins Auge zu fassen. Und Mercedes in die Schranken zu weisen. Denn so gut das Verhältnis mit dessen Konzernchef Dieter Zetsche auch sei. "Ich erinnere mich, dass immer ein bisschen Arroganz dabei war, als er mit mir über Ferrari gesprochen hat", sagte Marchionne, der sich bei Presseterminen gerne im Pullover zeigt.

Der Idee, das Red-Bull-Team mit Motoren auszustatten, hatte Marchionne nichts abgewinnen können. "Ich glaube nicht, dass es gut ist, ein starkes Team auszurüsten, das dich dann schlagen kann. Es interessiert mich nicht, wenn Red Bull Mercedes mit unseren Motoren schlägt. Das wollen wir selbst machen."

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