Ein Quartett reist mit Heimvorteil nach Spielberg an

Auf heimischem Terrain unterwegs: Die Boliden von Red Bull Racing.
Red Bull ist Gastgeber und Zugpferd. Doch auch andere aus der Formel Austria freuen sich auf das Spektakel.

Die Formel 1 rast auf Österreich zu. Für einige Teams wird Spielberg zu einem Heimspiel.

Red Bull Die österreichische Hymne dürften die Fans in Spielberg nur vor dem Rennstart zu hören bekommen. Die Zeiten, in denen der österreichische Rennstall mit Sitz in England auch bei den Siegerehrungen regelmäßig die Heimat der großen Söhne und Töchter besingen durfte, sind vorbei. Trotzdem rührt der Gastgeber auch beim zweiten Boxenstopp auf dem Red-Bull-Ring die Werbetrommel. Vor einigen Wochen gab es vor dem Wiener Rathausplatz einen Showrun, und auch am Mittwoch legen die Piloten Ricciardo und Kwjat in der Bundeshauptstadt einen PR-Marathon hin.

Mercedes Bereits unmittelbar nach Rennende in Kanada sagte Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda: "Und jetzt geht es in der Heimat weiter." Da das Deutschland-Rennen heuer erstmals seit Ewigkeiten entfällt, kommt Spielberg im Hause Mercedes eine besonders wichtige Rolle zu. Das hat nicht nur mit der Nähe oder der Sprache zu tun in dem Weltkonzern, sondern auch mit der engen Verbindung einiger Teammitglieder zu Österreich. So war etwa Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff auf dem Österreich-Ring einst als Fahr-Instruktor tätig.

Sauber Die Schweizer haben den Grand Prix in Ermangelung an Alternativen ganz offiziell als "Heimrennen" tituliert. Die Firmenzentrale in Hinwil ist – verglichen mit den üblichen Distanzen in der Formel 1 – nur ein paar flotte Autostunden von der Steiermark entfernt. Mit Teamchefin Monisha Kaltenborn leitet eine Wienerin die Geschicke des einstigen Vorzeige-Rennstalls, der zuletzt in arge Turbulenzen geraten ist: Die Sponsoren blieben aus, die erfolgsabhängigen Einnahmen aus den Vermarktungsgeldern ebenfalls. Mit 39 Millionen Euro bekam Sauber als Zehnter der Konstrukteurswertung 2014 so wenig wie kein zweiter Rennstall (Topverdiener Ferrari bekam um 106 Millionen Euro mehr). Nach einem verheißungsvollen Saisonstart gab es in den vergangenen vier Rennen nur zwei WM-Punkte zu beklatschen.

Toro Rosso Seine "Grundausbildung in Sachen Motorsport" bekam Franz Tost vor langer Zeit in Spielberg vermittelt. Heute gehört der 59-jährige Tiroler und Toro-Rosso-Teamchef zum Inventar der Königsklasse. Zwar fährt das Zweitteam von Red Bull unter italienischer Flagge, das Geld fließt aber hauptsächlich aus Salzburg.

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