Formel 1: Das große Sparen wird weiter prolongiert

FORMEL 1-GP VON ÖSTERREICH - QUALIFYING: GASLY
Laut Sportchef Brawn wird eine weitere Kostensenkung anvisiert: "Die Message ist klar, dass wir Kosten reduzieren müssen."

Die Formel 1 dürfte sich auf eine neue Budgetgrenze für die kommende Saison geeinigt haben. Sportchef Ross Brawn sprach am Montag im britischen TV-Sender Sky Sports von 145 Millionen Dollar (133,3 Mio. Euro), die jedem Team in der kommenden Saison zur Verfügung stehen sollen. Man befinde sich bei den diesbezüglichen Gesprächen auf den letzten Metern.

"Die Details erhalten die Teams in den kommenden Tagen", sagte Brawn. "Es wird alles sehr bald klar sein." Die Formel-1-Teams hatten sich für 2021 ursprünglich auf eine Kostengrenze von 175 Millionen Dollar (160,9 Mio. Euro) geeinigt. Viele Teams, vor allem die kleineren, forderten im Angesicht der Coronakrise aber eine weitere Senkung auf rund 100 Millionen.

Ferrari hatte sich in den vergangenen Wochen heftig gegen eine zu drastische Reduktion gewehrt. 145 Millionen Dollar scheinen so etwas wie die Schmerzgrenze für die Italiener dazustellen. Dabei sind die Gehälter der Fahrer und Spitzenfunktionäre sowie unter anderem auch die Kosten für Motorenlieferungen von der Budgetgrenze ausgenommen.

"Die Message ist klar, dass wir Kosten reduzieren müssen", sagte Brown nach einer Telefonkonferenz mit dem Automobil-Weltverband (FIA) und den Teams. "Wir haben mit 175 (Millionen Dollar) angefangen. Es war ein langer Kampf, um dorthin zu kommen. Mit der aktuellen Krise werden wir mit 145 starten, und die Diskussion ist wirklich, wie weit wir in den nächsten Jahren noch nach unten kommen können."

Ursprüngliches Ziel der Kostenbremse sei ein ausgeglicheneres Teilnehmerfeld gewesen, erinnerte Brawn. Mit der Covid-19-Pandemie würden nun Nachhaltigkeit und auch wirtschaftliche Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt rücken. "Das gilt für die großen Teams genauso wie für die kleinen."

Eine einschneidende Regelreform hat die Formel 1 bereits von 2021 auf 2022 verschoben. Die aktuellen Autos werden mehr oder weniger von diesem ins nächste Jahr mitgenommen, so der Plan. Die ersten zehn Saisonrennen 2020 sind wegen des Coronavirus bereits verschoben oder abgesagt worden. Als Saisonstart haben die Organisatoren der Rennserie den Grand Prix von Österreich am 5. Juli in Spielberg im Visier.

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