„Christian Horner hat den Kampf seines Lebens gewonnen“, schrieb die englische Daily Mail. Ob allerdings Ruhe einkehrt beim überlegenen Formel-1-Team der vergangenen Jahre, bleibt abzuwarten. Laut Informationen von Motorsport-Total.com stehen die thailändischen Red-Bull-Mehrheitseigentümer hinter Horner, während der österreichische Flügel des Konzerns der Ansicht sein soll, dass Horner in seiner Position nicht mehr tragbar ist.
Zweifel hat auch Ex-Pilot und TV-Experte Ralf Schumacher: „Es ist einiges kaputtgegangen. Das muss man erst einmal reparieren“, sagte der 48-jährige Deutsche. „Das Problem hier ist, dass man fast den Eindruck hatte, dass intern einige Leute Interesse daran hatten, Horner loszuwerden.“ Ein anderer ehemaliger Fahrer, Martin Brundle, sagte: „Diese Geschichte ist um die Welt gegangen. Und sie schadet Christian, Red Bull und der gesamten Formel 1. Der Schlamm wird hängen bleiben.“
Auch Mercedes-Boss Toto Wolff forderte mehr Klarheit. „Ich glaube, der Sport braucht mehr Transparenz“, sagte der Wiener bei der Pressekonferenz der Teamchefs in Bahrain. „Als Sport können wir es uns nicht leisten, Dinge im Ungefähren und Dunklen zu lassen.“
Helle Aufregung gab es dann am späten Nachmittag. Eine anonyme Quelle spielte vertrauliche Informationen aus der Horner-Untersuchung an gut 100 Personen aus der Formel 1, darunter Medienvertreter, Teamchefs, die Verantwortlichen der Formel 1 sowie auch Jos Verstappen, Vater von Red-Bull-Star Max.
Zu sehen sind Chats und Fotos von Horner und der betroffenen Person. Red Bull äußerte sich nicht dazu bzw. bestätigte auch nicht die Echtheit der Informationen.
Zurückhaltung
Doch Christian Horner selbst beschränkte sich am ersten Trainingstag auf kurze Statements. Auf die Frage, ob er es bedaure, dass der Prozess öffentlich wurde, gab er keinen Kommentar ab. „Ich bin einfach froh, dass der Prozess vorbei ist. Innerhalb des Teams war der Zusammenhalt noch nie so stark“, sagte er bei Sky. „Der Fokus liegt jetzt auf dem Grand Prix, die Saison und dem Versuch, beide Titel zu verteidigen.“
Im ersten Training lief es für Red Bull und Weltmeister Max Verstappen jedenfalls nicht ganz nach Wunsch. Der Titelverteidiger ärgerte sich in der Wüste von Sakhir über das Fahrverhalten seines neuen Autos und fluchte deftig am Boxenfunk – nur Rang sechs. Schnellster war in der ersten Session Daniel Ricciardo im Racing Bull.
Repräsentativere Zeiten lieferte dann die zweite Trainingseinheit unter Flutlicht. Und in dieser überzeugten die Mercedes-Piloten, allen voran Lewis Hamilton. Der siebenfache Weltmeister fuhr die schnellste Zeit des Tages und war zwei Zehntelsekunden schneller als Teamkollege George Russell. Verstappen fehlte als Sechster fast eine halbe Sekunde.
Das Qualifying wird am Freitag um 17.00 MEZ gestartet. Das erste von 24 Rennen in diesem Jahr steigt am Samstag (16.00 MEZ/beides live ServusTV, Sky)
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