F1-Schönheiten lassen die Hüllen fallen

Der MP4-29 von McLaren wird bereits als „Nasenbär“ verspottet.
Silberner Nasenbär vs. rote Göttin - am Dienstag führen die Teams ihre neuen Boliden erstmals aus.

Die erste Poleposition der Formel-1-Saison 2014 gehört weder Ferrari noch Mercedes, schon gar nicht den Serien-Weltmeistern von Red Bull. Am schnellsten war Force India.

Die indisch-englische Renngemeinschaft präsentierte bereits am 22. Jänner den Dienstwagen für das bevorstehende Rennjahr, das so vieles in der Königsklasse des Motorsports über den Haufen werfen soll. Neue Motoren mit einem ausgeklügelten Hybrid-Antrieb, eine veränderte Aerodynamik.

Die veränderten Anforderungen starteten ein rasantes Rennen – in den Köpfen und Büros der Ingenieure. „Das wird die teuerste Saison in der Geschichte unseres Rennstalls“, stöhnt etwa der Tiroler Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost. Dabei ist die Formel 1 dazu angehalten, Kosten einzudämmen, um den kleinen Teams den Fortbestand zu sichern. Doch allein die neuen Triebwerke haben ihren Preis: Pro Saison müssen die Kundenteams für die zehn Motoren gut 20 Millionen Euro an die Hersteller Ferrari, Renault und Mercedes überweisen.

So viel Know-how will geschützt sein. Weshalb die Rennställe äußerst sensibel mit Fotos ihrer Renner umgehen. Von vielen Teams gab es bisher auch nur Studioaufnahmen der Boliden. Einzig McLaren und Toro Rosso zeigten ihre Autos bei einer offiziellen Präsentation.

Als auffälligstes Detail dürfen wieder einmal die Nasen herhalten: Der MP4-29 von McLaren wird bereits als „Nasenbär“ verspottet. „Schön ist ein Formel-1-Auto erst, wenn es schnell ist“, kontert Pilot Jenson Button.

Erste Ausfahrt

Wer tatsächlich das Top-Modell der Saison entworfen hat, wird sich vielleicht schon ab Dienstag zeigen. Bei den ersten offiziellen Testfahrten der Saison in Jerez de la Frontera lassen bis auf Lotus alle Teams die Hüllen fallen. Der WM-Vierte des vergangenen Jahres verzichtet auf die Ausfahrt unter der spanischen Wintersonne und steigt erst am 19. Februar in Bahrain in den Testreigen mit ein.

Zurückgehalten in Sachen Eigenwerbung hat sich bisher Red Bull. Geschwindigkeit ist eben doch nicht alles in der Formel 1 – zumindest vor Saisonstart.

Die neuen Boliden

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