Droht Motorrad-Superstar Marc Márquez das Ende seiner Karriere?
Der sechsfache MotoGP-Weltmeister sah den Grand-Prix von Argentinien am Sonntag nur im TV. Wieder einmal ist der erst 29-jährige Spanier verletzt. Nach seinem fürchterlichen Sturz mit 180 km/h vor zwei Wochen im Training musste Marc Márquez schon das Rennen in Indonesien auslassen – und nach Termas de Rio Hondo im Norden von Argentinien ist er gleich gar nicht angereist.
Nach seinem Sturz wurde ein altes Problem wieder akut: Diplopie, das Sehen von Doppelbildern.
Unter diesem Problem litt Márquez schon im Jahr 2011, auch nach einem Enduro-Unfall im Vorjahr wurde die Erkrankung wieder akut. Sein Arzt Sánchez
Dalmau erklärt: „Nach dem jüngsten Sturz zeigen die Untersuchungen ein Wiederauftreten der Lähmung des Sehnervs. Allerdings ist der Nerv weniger betroffen als bei der Verletzung im November 2021.“ Márquez postet auf Instagram Fotos, die ihn beim Kraft- und Koordinationstraining zeigen, beschrieben mit Durchhalteparolen wie „Es geht voran!“, oder „Niemals aufgeben!“
Doch die Sorgen um einen der besten Motorradfahrer der Geschichte sind groß. Hat Márquez sein Glück vielleicht schon überstrapaziert? Begonnen hat die Unglücksserie 2020. Damals war der Spanier als Titelverteidiger in die Corona-Saison gestartet, doch schon am ersten Rennwochenende stürzte er schwer und brach sich den Oberarm. Nach einer Operation wollte er schon eine Woche später wieder starten – er musste das Unterfangen abbrechen und fiel sogar das gesamte Jahr aus. Immerhin konnte der Seriensieger 2021 drei Rennen gewinnen.
Manche Experten und Fans befürchten bereits ein Karriereende. Fakt ist, dass Márquez seinen Nimbus als Unverwundbarer verloren hat. Seit seinem fulminanten Debüt 2013 hat er viele Jahre lang kein einziges von 127 MotoGP-Rennen verpasst. Zuletzt konnte er wegen seiner vielen Verletzungen nur bei 14 von 34 Rennen starten. Seinen siebenten
MotoGP-Titel wird er zumindest heuer nicht holen.
Schief gelaufen
„Nach den ersten Tagen nach seinem Sturz in Indonesien war er richtig down, das ist normal“, berichtete sein Bruder Alex Márquez vor dem Grand Prix von Argentinien. „Aber ich habe ihn noch nie so niedergeschlagen gesehen.“ Honda-Teammanager Alberto Puig berichtete: „Wir sind mit großen Hoffnungen in die Saison gegangen. Wir haben in Katar ein gutes Rennen gehabt. Nach dem Test in Indonesien dachten wir, dass wir dort gut abschneiden werden. Dann aber liefen alle Dinge schief.“
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