Die großen Sorgen des kleinen Bernie
Rund vier Milliarden Euro soll Bernie Ecclestone auf seinen Privatkonten haben. Solchen Menschen eine Freude zu bereiten, fällt nicht allzu leicht. Im Fall des 82-jährigen Engländers ist es aber dennoch gelungen.
Der Formel-1-Boss wünscht sich neben saftigen Erträgen seiner Rennserie Jahr für Jahr nur eines: eine WM-Entscheidung im letzten Rennen der Saison. So möge es sein. Der WM-Showdown zwischen Sebastian Vettel und Fernando Alonso am Sonntag in Brasilien wird der Formel 1 Traum-Einschaltquoten rund um den Globus bescheren. Quoten, die Ecclestone bei zukünftigen Pokerrunden um die TV-Rechte ins Spiel bringen kann.
An anderen Fronten lief es für den 1,58 Meter kleinen Manager zuletzt weniger erfreulich. Erstmals seit 2007 kommt in der kommenden Saison keine neue Strecke zum Rennkalender dazu. Geplant war die Premiere vor den Toren von New York City im Frühjahr 2013, doch Ungereimtheit bei der Finanzierung des Prestigeprojekts erzwangen eine Verschiebung des Grand Prix auf das Jahr 2014.
Keine runde Sache
Überhaupt ist unklar, ob die Saison 2013 wieder aus zwanzig Rennen bestehen wird. Zwar scheint im provisorischen Kalender die runde Zahl an Rennen auf, doch über dem Grand Prix von Deutschland schwebt eine Wolke der Ungewissheit.
Seit einigen Jahren wechseln einander der Nürburg- und Hockenheimring bei der Austragung ab. 2013 wäre der Nürburgring an der Reihe, doch die Betreiber der Traditionsstrecke meldeten Insolvenz an. Eine Verlegung nach Hockenheim gilt – ebenfalls aus finanziellen Gründen – als schwierig.
Die Ausrichtung eines Grand Prix ist längst kein Selbstläufer mehr. Südkorea verbuchte heuer einen Verlust von 45 Millionen Euro. Vielleicht muss ja Bernie Ecclestone aushelfen. Doch auch ihn plagen Geldsorgen. Alle Schadenersatzforderungen gegen ihn belaufen sich auf gut eine Milliarde Euro.
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