Coronavirus: Formel-1-Auftakt in Melbourne steht vor Absage

McLaren zog die Nennung für den Grand Prix von Australien am Sonntag (15. März) zurück. In einer Aussendung schrieb das Team, dass ein Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet wurde.

Der Mitarbeiter wurde isoliert und wird medizinisch behandelt.

McLaren-Geschäftsführer Zak Brown informierte den Weltverband (FIA) über den Rückzug am Donnerstagabend (Ortszeit). Die Entscheidung sei nicht nur aus Sorge um die eigenen Teammitglieder getroffen worden, sondern auch aus Rücksicht auf Kontrahenten und Formel-1-Fans.

Alle anderen Corona-Tests im und um den Albert Park von Melbourne haben sich bisher nicht bestätigt. Doch der Rückzug von McLaren könnte den Stein ins Rollen bringen. Eine Absage des Rennens am Sonntag (6.10 MEZ) wird immer wahrscheinlicher.

Nach der Absage von McLaren zogen sich die Rennorganisatoren zurück, um mit der Formel 1, der FIA und dem Ministerium für Gesundheitspflege und soziale Dienste das weitere Vorgehen zu besprechen. Eine offizielle Reaktion gab es vorerst nicht. Sky Sport berichtete, dass das Rennen wie geplant stattfinden wird, die BBC schrieb von einer Absage.

Bisher war klar: Fährt ein Team nicht, fahren alle nicht. Sollten die Verantwortlichen aber tatsächlich an einer Austragung festhalten, bleibt abzuwarten, ob die anderen Mannschaften auch ihre Nennungen zurückziehen. Oder treten gar die Fahrer in Streik? Ferrari-Star Sebastian Vettel hatte schon am Donnerstagvormittag gesagt: "Bei großen Entscheidungen stehen wir einstimmig zusammen." Die Formel-1-Fahrer seien "reif genug", eine Rennabsage zu erwirken.

Bereits auf unbestimmte Zeit verschoben wurde das Rennen Mitte April in China. Die Premiere in Vietnam Anfang April steht wohl ebenfalls vor der Absage. In Bahrain in gut einer Woche soll ohne Zuschauer gefahren werden.

Es wäre also nicht ausgeschlossen, dass die Formel 1 in diesem Jahr frühestens am 3. Mai in Zandvoort mit den Grand Prix der Niederlande in die Saison startet.