Alonso denkt nicht an den Titel

Alonso denkt nicht an den Titel
Trotz des Aufwärtstrend bei Ferrari verschwendet der Spanier keinen Gedanken an einen dritten WM-Titel: "Es ist viel zu schwierig."

Fernando Alonso fuhr mit seinem Ferrari im ersten freien Training für den Formel-1-Grand-Prix von Deutschland auf dem Nürburgring Bestzeit. In 1:31,894 Minuten verwies der 29-jährige Spanier die Red-Bull-Piloten Mark Webber und Weltmeister und WM-Leader Sebastian Vettel um mehr als drei Zehntelsekunden auf die Plätze zwei und drei.

Trotz des Aufschwungs bei Ferrari verschwendet der Spanier keinen Gedanken an seinen drittel WM-Titel: 92 Punkte fehlen ihm auf Sebastian Vettel. Das sind fast vier Grand-Prix-Siege - selbst wenn der Deutsche jedes Mal ausfallen sollte. Dementsprechend verschwendet Alonso trotz eines Aufschwunges bei Ferrari keinen Gedanken an seinen dritten Formel-1-WM-Titel. "Ich habe nie gesagt, dass ich ihn heuer noch einholen könnte. Ich verliere keine Zeit, daran zu denken", betonte Alonso. "Es ist viel zu schwierig."

Der Spanier hatte vor zwei Wochen in Silverstone seinen ersten Saisonsieg gefeiert und der Scuderia neues Selbstvertrauen eingehaucht. Der generalüberholte Ferrari F150 Italia scheint zu funktionieren. "Ich bin sehr zuversichtlich, was das Auto betrifft", versicherte Alonso. In der WM sei der Rückstand zur Saisonhalbzeit aber fast schon zu groß. "Wir haben eine sehr gute Saison, aber Red Bull dominiert", erinnerte der Weltmeister von 2005 und 2006.

Druck

Alonso will durch seine Aussagen vor Vettels Heimrennen am Sonntag (14.00 Uhr/live ORF eins, RTL und Sky) Druck von sich und seinem Team nehmen - Druck, an dem Ferrari im WM-Finale im Vorjahr in Abu Dhabi zerbrochen war. Vettel holte sich mit 256 Punkten den WM-Titel. Heuer fehlen seinem Rivalen schon nach 9 von 19 Rennen nur 52 Punkte auf diese Marke, betonte Alonso. Vettel hält nach sechs Siegen und drei zweiten Plätzen bei 204 Zählern.

"Nur wenn Vettel eine Fülle von Fehlern macht, kann ich herankommen", meinte Alonso. "Aber im Moment vom Titel zu sprechen - da hätte man keine Ahnung von diesem Sport." Der Asturier ist mit 112 Zählern seit seinem Silverstone-Sieg WM-Dritter und damit erster Verfolger von Red Bull. Vettels Teamkollege Mark Webber liegt mit 124 auf Rang zwei. Laut dem Australier sei es "extrem unwahrscheinlich", dass Ferrari heuer kein Rennen mehr gewinnt.

Aufholjagd

Bereits im Vorjahr hatte Alonso eine Aufholjagd gestartet, hatte er nach 10 von 19 Rennen doch lediglich 98 Punkte auf dem Konto - und fast 50 Rückstand auf den damaligen WM-Leader Lewis Hamilton im McLaren. Den Wendepunkt brachte erst ein kontroverser Sieg dank Ferrari-Stallorder im Grand Prix von Deutschland, der 2010 alternativ zum Nürburgring in Hockenheim ausgetragen worden war.

"Wir müssen akzeptieren, dass Red Bull in der ersten Saisonhälfte sehr, sehr dominant gewesen ist", gestand Alonso. "Das können wir nicht mehr ändern." Zu verlieren habe Ferrari ob der schwierigen Ausgangslage in der WM aber nichts mehr, meinte der 27-fache Grand-Prix-Sieger. "Wir werden nicht aufgeben. Wir werden weiterhin versuchen, Rennen zu gewinnen. Und wir werden auf die Fehler von Red Bull warten." Begangen hat das österreichisch-englische Team in dieser Saison bisher sehr wenige.

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